23.11.2012
Medikamente, die zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, kurz ADHS, eingesetzt werden, können Straftaten verringern. Dies berichtet ein schwedisch-britisches Forscherteam in der Zeitschrift New England Journal of Medicine.
Das Ergebnis ihrer Studie: Im Vergleich zu ADHS-Patienten ohne Medikation, reduzierte sich bei Patienten, die Medikamente zur Behandlung ihrer Krankheit einnahmen, das Risiko kriminell zu werden um mehr als ein Drittel. Bei männlichen ADHS-Patienten lag es um 32 Prozent niedriger, bei Frauen sogar um 42 Prozent. Damit könnten ADHS-Medikamente betroffenen Menschen helfen, nicht straffällig zu werden, so die Hoffnung der Forscher. Besonders gut scheinen in diesem Sinne Wirkstoffe zu helfen, welche die Hauptsymptome der Krankheit, wie Impulsivität, Unruhe oder Reizbarkeit, dämpfen.
Die Wissenschaftler hatten Daten von mehr als 25.000 Schweden mit der Diagnose ADHS analysiert. Im Blickpunkt standen Angaben zu Art und Dauer der Medikation sowie strafrechtliche Verurteilungen in der Zeit zwischen 2006 und 2009. Anhand dieser Daten hatten die Forscher untersucht, ob es bei diesen ADHS-Patienten einen Zusammenhang zwischen Perioden mit und ohne medikamentöser Behandlung und Straftaten gab.
HH