Hanke Huber
Überflüssige Gegenstände: Alte Reiseführer, Betriebsanleitungen von Geräten, die längst nicht mehr existieren, Kleidungsstücke, die seit Jahren nicht getragen wurden, oder stapelweise "Frühwerke" der Kinder: Nicht alles muss aufgehoben werden. Fürs Ausmisten findet man häufig den Rat, zwei Abteilungen zu bilden. Dinge, die man noch verwenden kann oder zu denen man einen positiven emotionalen Bezug hat, dürfen bleiben. Dinge, die kaputt, überflüssig oder mehrfach vorhanden sind, können weg. Im Hinblick auf Kleidungsstücke rät Buchautorin Marie Kondo etwa, jedes Kleidungsstück in die Hand zu nehmen und zu spüren, ob es einen glücklich macht. Ist die Antwort kein klares "ja", erst noch bei ihm bedanken, dann kann es weg. Ähnlich lässt sich auch mit anderen Gegenständen in der Wohnung verfahren.
Anstrengende Beziehungen: Es gibt Menschen, die uns guttun, und wieder andere, die das nicht tun. Manchmal lohnt es sich, innezuhalten und zu überlegen, ob es Personen im Freundes- oder Bekanntenkreis gibt, die einem immerzu Energie rauben, zum Beispiel weil sie nur nörgeln, uns klein machen oder ausnutzen. Lohnt es sich zu reden und Diskrepanzen aus dem Weg zu räumen? Oder fühlt man sich in Anwesenheit des anderen die meiste Zeit unwohl? Dann sollte man vielleicht überdenken, ob eine Fortsetzung der Freundschaft sinnvoll ist.
Gravierende Einschnitte: Trauer oder Trennung sind gravierende Einschnitte im Leben. Das Loslassen fällt hier oft nicht leicht und gelingt auch nicht von einem auf den anderen Tag. Es braucht seine Zeit, diese Veränderungen zu verarbeiten und Trauerphasen zu durchlaufen. Wer sich damit schwertut, loszulassen und den Blick nach vorne zu richten, findet möglicherweise Hilfe bei anderen Betroffenen, bei Psychologen oder Seelsorgern. Ebenfalls große Veränderungen stellen Berufswechsel oder Auszug aus dem Elternhaus dar. Bei Übergängen jeglicher Art können mitunter kleine Rituale helfen.
Negative Glaubenssätze: Viele unserer Verhaltensmuster folgen Glaubenssätzen, die wir seit unserer Kindheit verinnerlicht haben, und laufen automatisch ab. Beispiele dafür sind "Ich bin nicht gut genug!", "Ich darf keine Gefühle zeigen!" oder "Ich bin nicht liebenswert!". Wenn sich diese Glaubenssätze negativ auf uns und unser Verhältnis zu anderen Menschen auswirken, kann es sinnvoll sein, sie einmal genauer unter die Lupe zu nehmen, zu schauen, woher sie kommen und zu versuchen, sie zu verändern.
Ungesunde Angewohnheiten: Es gibt Angewohnheiten, die uns nicht guttun – auch wenn sie kurzfristig Spaß machen. Zu viel Essen, Rauchen und Alkohol gehören dazu. Welche Lebensgewohnheiten schaden uns auf lange Sicht, und wie lassen sie sich ändern? Manchmal hilft es, nach Alternativen zu suchen. Wer etwa Alkohol trinkt, um nach einem langen Tag zu entspannen, kann stattdessen vielleicht eine Runde spazieren gehen oder ein warmes Bad nehmen.
Kleine Rituale: Je nach Anlass und Phase, in der man sich befindet, können kleine Rituale, bei denen man das Alte würdigt und das Neue begrüßt, beim Übergang oder Abschiednehmen helfen. Symbolisch kann man etwa einen Zettel, auf dem etwas Belastendes steht, verbrennen oder ihn unter einem Baum vergraben. Etwas zu pflanzen öffnet manchmal den Blick nach vorne. Kleine Rituale können auch dabei helfen, sich von seelischem Ballast wie verletzten Gefühlen, Kränkungen oder schlechten Erfahrungen zu verabschieden.