ADHS: Amphetamine lindern Symptome
16.06.2011
Die erwachsenen Patienten mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) erhielten entweder eines von drei verschiedenen Amphetaminen oder Vergleichsmedikamente mit anderer Wirkung oder Scheinmedikamente. Alle Amphetamin-Präparate verbesserten gleichermaßen die Symptomatik. Hohe Dosen Amphetamine schnitten jedoch nicht besser ab als niedrige. Auch zwischen schnell und verzögert freisetzenden Präparaten fanden die Wissenschaftler um Xavier Castells von der Universität Girona in Spanien keine Unterschiede.
Trotz Nebenwirkungen brachen nur 9 Prozent der mit Amphetaminen behandelten Patienten die Therapie frühzeitig ab. Die Studien dauerten allerdings nur zwei bis sieben Wochen. Daher sind keine Aussagen über die Effektivität und Sicherheit bei einer längeren Anwendung möglich. Die Forscher fürchten zudem eine günstigere Bewertung der Amphetamine, da Patienten in der Regel bemerken, ob sie Amphetamine bekommen oder andere Stoffe.
ADHS tritt vor allem bei Kindern und Jugendlichen auf, kann sich aber bei bis zur Hälfte der Betroffenen bis ins Erwachsenenalter fortsetzen. Begleitsymptome einer unbehandelten ADHS sind Stimmungsschwankungen und Suchtmittelmissbrauch. Zwar gelten Amphetamine selbst als Suchtmittel, sie beeinflussen jedoch die typischen ADHS-Symptome positiv.
PZ/RF