13.04.2015
In ihrer Studie haben die Parasitologen und Infektionsbiologen nun potentielle Ausbreitungsgebiete der Stechmücke erforscht. „Unsere Modellierungen zeigen eindeutig, dass neben den bereits bekannten Gebieten in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen sowie Niedersachen auch Südhessen, das Saarland sowie nördliche Teile von Nordrhein-Westfalen klimatisch günstige Gebiete für die Asiatische Buschmücke sind“, fasst Studienleiter Professor Dr. Sven Klimpel die Ergebnisse zusammen. Aufgrund dieser Erkenntnisse könne die Mückenart effektiver, schneller und kostengünstiger überwacht werden.
In Deutschland sind über tausend nicht-heimische Tierarten registriert – die meisten davon überleben den Winter in unseren Breiten aber nicht. „Bei der Asiatischen Buschmücke, Ochlerotatus japonicus japonicus, ist das anders“, berichtet Klimpel. Im Gegensatz zur Asiatischen Tigermücke ist die Asiatische Buschmücke an kältere Temperaturen angepasst und kommt mit den klimatischen Verhältnissen in Mitteleuropa sehr gut zurecht. Die Mückenart ist ein potentieller Überträger von Erregern gefährlicher Infektionskrankheiten, wie dem Dengue-Fieber, der Japanischen Enzephalitis oder dem West Nil-Virus. „Bisher ist das Übertragungspotential in Europa nur im Labor nachgewiesen, aber noch nicht im Freiland. Das West Nil-Virus konnte jedoch bereits aus wildgefangenen Mücken in den USA isoliert werden“, erklärt Klimpel.
RF