22.09.2014
In ihrer Studie hatten die Forscher den Vierbeinern zunächst beigebracht, dass zwei grundverschiedene Töne, die zwei Oktaven voneinander entfernt waren, zwei unterschiedlich schmackhafte Belohnungen bedeuteten: einmal Milch, das andere Mal nur Wasser. Beim Milch-Ton sollten die Hunde ein Ziel anstupsen, beim Wasser-Ton nicht. Nachdem die Tiere gelernt hatten, die Töne zu unterscheiden, wurden ihnen nun Töne vorgespielt, die zwischen den anderen lagen. Reagiere ein Hund auf einen neuen Ton, deute dies darauf hin, dass er etwas Gutes erwarte, erläutern die Forscher. So ein Hund sei optimistisch. Ein sehr optimistischer Hund reagiere sogar auf Töne, die eher wie der Wasser-Ton klängen und damit ja gar keine so gute Belohnung versprächen, so die Wissenschaftler. Ob die unterschiedlichen Reaktionen aber vielleicht gar nichts mit dem unterschiedlichen Gemüt als vielmehr mit unterschiedlich gutem Gehör zu tun haben könnten, ließen die Forscher hingegen unerwähnt.
Sei es drum. "Die meisten Hunde, die wir getestet haben, waren optimistisch und nicht pessimistisch", sagt Dr. Melissa Starling. Noch sei es allerdings zu früh, um das für alle Hunde sagen zu können. Doch könnte es in vielerlei Hinsicht hilfreich sein, die Lebenseinstellung der Vierbeiner zu kennen. Ein optimistischer Hund, der Risiken eingehe und sich auch durch Misserfolge nicht von etwas abbringen lasse, sei zum Beispiel vielleicht ein guter Kandidat, um als Spürhund für die Suche nach Drogen oder Sprengstoff ausgebildet zu werden. Ein pessimistischer Hundecharakter dagegen, der eher erwarte, dass etwas Schlechtes passiere als etwas Gutes, gebe eher auf, wenn die Dinge nicht so laufen wie erwartet, agiere aber auch vorsichtiger und gehe weniger Risiken ein. Eigenschaften, die zum Beispiel für einen Blindenhund ideal seien, so die Forscher.
HH