25.01.2012
Die Anzahl der Bundeswehrsoldaten, die durch ihren Einsatz eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), erlitten haben, hat im vergangenen Jahr eine Rekordhöhe erreicht. Das sagt Hellmut Königshaus, der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, in seinem <link http: dip21.bundestag.de dip21 btd>Jahresbericht 2011. Obwohl die Therapieangebote verbessert worden seien, sieht er hier noch deutliche Defizite.
Als Grund für diese zunehmende Zahl der an PTBS erkrankten Soldaten nennt der Bericht einerseits die höhere Gefahrenlage wegen der kriegsähnlichen Verhältnisse in Afghanistan und andererseits die veränderte Wahrnehmung der psychischen Folgen eines Einsatzes. PTBS werde zunehmend als ernsthafte Erkrankung akzeptiert. Trotzdem werden psychische Erkrankungen wie Angst oder depressive Störungen, die ebenfalls im Zusammenhang mit Auslandseinsätzen auftreten, in ihrer Bedeutung oft noch unterschätzt.
Weil sich immer mehr Soldaten psychiatrisch behandeln lassen müssten, seien die Bundeswehr-eigenen Einrichtungen überlastet, so dass vermehrt auf zivile Therapieangebote zurückgegriffen werde. Durch Engpässe auch in diesem Bereich müssten jedoch lange Wartezeiten in Kauf genommen werden, bemängelt Königshaus. Um die erforderliche psychotherapeutische Betreuung erkrankter Soldaten zu gewährleisten, müsse die Bundeswehr die eigenen Therapiekapazitäten ausbauen, fordert er in seinem Bericht.
RF