26.01.2016
Ballaststoffe, die zum Beispiel in Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten oder Vollkorn stecken, könnten nicht nur vor Diabetes und Herzkrankheiten schützen, sondern auch vor Lungenkrankheiten. Dieses Fazit zieht ein internationales Forscherteam aus seiner Studie.
Eine Datenauswertung von fast 2.000 Studienteilnehmern aus den Jahren 2009 bis 2010 zeigte: Fast 70 Prozent der Teilnehmer, die sich mit mehr als 17,5 Gramm pro Tag am ballaststoffreichsten ernährten, hatten eine normale Lungenfunktion. Bei Teilnehmern, die diesbezüglich im untersten Viertel lagen, galt dies nur für rund die Hälfte. In der Gruppe derer, die besonders viele Ballaststoffe aßen, traten zudem deutlich seltener Einschränkungen der Atemwege auf, die Teilnehmer hatten eine bessere Lungenkapazität und konnten innerhalb einer Sekunde mehr Luft ausatmen als Teilnehmer im untersten Viertel. Dies berichten die Forscher online vorab im Fachblatt Annals of the American Thoracic Society.
Die Forscher hatten bei ihren Ergebnissen auch Faktoren wie Rauchen, Gewicht und sozioökonomischen Status der Teilnehmer berücksichtigt, allerdings nicht die körperliche Aktivität. Auch sei es aufgrund der vorhandenen Daten nicht möglich gewesen, den Zusammenhang zwischen Ballaststoffen und Lungenfunktion über einen längeren Zeitraum zu verfolgen. Trotz dieser Einschränkungen sind die Forscher optimistisch, dass sich mit einer ballaststoffreichen Ernährung die Gefahr für Lungenkrankheiten senken lassen könnte. Erklären ließen sich die positiven Ergebnisse durch frühere Studien, die gezeigt haben, dass Ballaststoffe Entzündungen im Körper reduzieren können. Wie die Autoren feststellen, liegen Entzündungen vielen Lungenkrankheiten zugrunde. Darüber hinaus könnte der Einfluss von Ballaststoffen auf die Bakteriengemeinschaft im Darm einen schützenden Effekt haben, der bis zur Lunge reicht.
HH