18.07.2014
Bildet sich an der Hauptschlagader, der Aorta, im Bauchraum eine Ausbuchtung, kann dies lebensbedrohliche Folgen haben. Fatalerweise bemerken die meisten Betroffenen ein solches Aneurysma jedoch lange Zeit gar nicht. Ein Gefäßchirurg aus den USA sagt, für wen eine Untersuchung zur Früherkennung sinnvoll ist.
Allgemein tragen Männer ein höheres Risiko für ein Aortenaneurysma als Frauen, sagt Dr. Peter Gloviczki von der Mayo Clinic in Rochester. Raucher gehören ebenfalls zur Risikogruppe. Selbst wenn keine Symptome auftreten, sei es daher sinnvoll, dass sich männliche Raucher oder Ex-Raucher per Ultraschall untersuchen lassen. Gleiches gelte für Männer und Frauen, in deren Familie schon einmal Aneurysmen aufgetreten seien. Als Altersempfehlung für die Früherkennung nennt der Gefäßchirurg für Raucher ohne Symptome 65 Jahre. Für Personen mit familiärer Vorgeschichte könnte es jedoch sinnvoll sein, sich schon früher, mit 55 Jahren einem ärztlichen Check zu unterziehen. Außerdem empfiehlt Gloviczki Menschen, die unter einer koronaren Herzkrankheit, Bluthochdruck, Arterienverkalkung oder einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, kurz COPD, leiden, sich mit ihrem behandelnden Arzt zu beraten, ob eine Untersuchung zur Früherkennung durchgeführt werden sollte.
Tückisch ist, dass die Veränderungen der Schlagader oft unbemerkt verlaufen. Dies spreche eindeutig für ein Vorsorge-Screening von Risiko-Patienten, sagt Gloviczki. Denn wer ein Aneurysma hat und dies nicht weiß, lebt mit der Gefahr, dass die Schlagader irgendwann reißt und es zu inneren Blutung kommt. In selteneren Fällen könne ein Aneurysma der Bauchaorta auch Blutgerinnsel verursachen, die ihrerseits Arterien im Bein blockieren können, so der Gefäßchirurg. Reißt die Schlagader, sei dies ein Notfall und Eile geboten, sagt der Gefäßchirurg. „Bei plötzlich auftretenden starken Bauch- oder Rückenschmerzen oder einem Ohnmachtsanfall sollte sofort der Notarzt angerufen werden oder man sollte sich in die Notaufnahme eines Krankenhauses bringen lassen“, sagt Gloviczki. Innerhalb von einer paar Stunden sei es Ärzten oft noch möglich, etwas zu tun.
HH