Die Bibernelle (Pimpinella major, Pimpinella saxifraga) wächst in ganz Europa mit Ausnahme von Skandinavien und Portugal. Volkstümlich wird sie auch Pfefferwurzel oder Bockswurzel genannt, denn die frische Wurzel soll scharf wie Pfeffer schmecken und darüber hinaus vom Geruch her an einen Ziegenbock erinnern. Diese gewöhnungsbedürftigen Eigenschaften hielten die Menschen jedoch nicht davon ab, die Bibernelle schon seit Jahrhunderten als Heilmittel zu verwenden.
Über die Blätter dieser Pflanze gibt es bisher wenig wissenschaftliche Erkenntnisse, die eine Anwendung rechtfertigen. Medizinisch sind eher die Wurzeln von Interesse, denn sie enthalten ätherisches Öl. Das dürfte auch für die Schärfe und den abstoßenden Geruch verantwortlich sein. Dem ätherischen Öl wird bei Husten eine auswurffördernde Wirkung zugeschrieben. Das sah auch die mit Pflanzenheilkunde befasste Kommission E des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes so. Die Experten empfahlen die innerliche Anwendung von Zubereitungen aus Bibernellwurzeln bei Katarrhen der oberen Luftwege. Auch in der Homöopathie kommen Verdünnungen aus Bibernellwurzel gegen Husten zum Einsatz.
Für eine Tasse Tee drei bis vier Gramm der getrockneten und geschnittenen Wurzel mit 150 Millilitern kochendem Wasser übergießen und 5 Minuten bedeckt ziehen lassen. Danach abseihen und drei bis viermal täglich eine Tasse davon trinken.