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06.11.2024
Menschen aus besser gestellten Verhältnissen – insbesondere jene mit höherem Bildungsniveau, in leitenden Positionen oder aus dem wohlhabendsten Drittel der Bevölkerung – zeigten im Alter weniger geistige Beeinträchtigungen und Demenz als Menschen mit geringer Schulbildung, in Handwerks- und Routineberufen oder aus dem einkommensschwächsten Drittel der Bevölkerung.
So war beispielsweise ein höherer Bildungsabschluss mit einer um 43 Prozent geringeren Wahrscheinlichkeit verbunden, leichte geistige Beeinträchtigungen aufzuweisen. Weiter schritten leichte Beeinträchtigungen bei denjenigen aus dem wohlhabendsten Drittel mit einer um 26 Prozent geringeren Wahrscheinlichkeit zu einer Demenz fort. Privilegierte Personen erholten sich auch zu 56 bis 81 Prozent eher von leichten geistigen Beeinträchtigungen.
Dr. Dorina Cadar vom University College London sagte: „Unsere Studie unterstreicht die entscheidende Rolle von Wohlstand, Bildung und Beruf nicht nur für den Übergang von leichten kognitiven Beeinträchtigungen zu Demenz, sondern auch für die Umkehr kognitiver Beeinträchtigungen in einen gesunden Zustand.“ Als Ursachen für den Zusammenhang vermuten die Forschenden, dass eine höhere Bildung und intellektuell anspruchsvolle Jobs für mehr geistige Anregung sorgen und so Menschen vor kognitiven Beeinträchtigungen und Demenz schützen. Zudem haben privilegierte Menschen oft eine bessere Gesundheitsversorgung, hochwertige Ernährung und mehr Bewegung – Faktoren, die ebenfalls die Gehirngesundheit fördern.
Für die Studie in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“ wurden 8.442 Erwachsene ab 50 Jahren über einen Zeitraum von 10 Jahren beobachtet, um Zusammenhänge zwischen sozioökonomische Faktoren und Veränderungen der geistigen Fähigkeiten zu untersuchen.
Quelle: DOI 10.1038/s41598-024-74125-w