04.06.2020
Eine erste Studie im „American Journal of Pathology“ beschreibt die Ergebnisse einer Behandlung von Covid-19-Patienten, die Blutplasma von Personen bekommen hatten, die diese Infektion bereits überstanden hatten. Die Behandlung wurde gut vertragen, und bei 76 Prozent der Patienten besserte sich der Zustand.
Am 28. März bekamen in den USA erstmals zwei kritisch kranke Patienten Plasma von genesenen Covid-19-Patienten. Antikörper, die die Spender gebildet haben, sollen den akut Kranken helfen, die Infektion besser zu überstehen. Ohne Nebenwirkungen durch die Plasmatransfusion besserte sich die Erkrankung bei 19 von 25 Patienten, und elf konnten aus dem Krankenhaus entlassen werden. Zusätzliche Ergebnisse aus der Studie lassen vermuten, dass die Plasmatherapie ähnlich wirksam sein könnte wie das antivirale Medikament Remdesivir.
„Während sich Wissenschaftler auf der ganzen Welt bemühten, neue Medikamente und Behandlungen gegen das Covid-19-Virus zu testen, erwies sich die Rekonvaleszenz-Serumtherapie als eine der vielversprechendsten Strategien“, sagte Dr. James M. Musser, Leiter der Abteilung für Pathologie und Genommedizin am Krankenhaus Houston Methodist. Diese Art der Behandlung wurde schon 1918 zur Bekämpfung der Spanischen Grippe angewendet, und auch während der SARS-Pandemie 2003, der Influenza-H1N1-Pandemie 2009 und beim Ebola-Ausbruch 2015 in Afrika. Nachdem damit zu Beginn der Covid-19-Pandemie bei wenigen kritisch kranken Patienten in China eine Besserung erzielt wurde, verfolgte das Team diesen Ansatz auch in den USA.
Mittlerweile wurden an dem Krankenhaus 74 schwerkranke Covid-19-Patienten behandelt, von denen 50 bereits aus dem Krankenhaus entlassen wurden. Mehr als 150 zuvor infizierte Personen spendeten dafür Plasma.
ZOU