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27.06.2024
An der Studie nahmen 598 Frauen mit wiederkehrenden Harnwegsinfektionen teil. Sie wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, von denen eine sechs Monate lang täglich Mannose und die andere ein Placebo einnahm. Der Anteil der Frauen, die erneut eine Harnwegsinfektion bekamen, lag in der Mannose-Gruppe bei 51,0 Prozent und in der Placebo-Gruppe bei 55,7 Prozent, was statistisch betrachtet keinen Unterschied ausmachte. Auch der Schweregrad, die Symptome und die Anzahl von Krankenhauseinweisungen unterschiedenen sich nicht voneinander.
Zwei Harnwegsinfektionen innerhalb von sechs Monaten oder drei innerhalb eines Jahres gelten als wiederkehrende Harnwegsinfektionen. Sie können die Lebensqualität stark beeinträchtigen und plagen vor allem Frauen. Deshalb wird nach Möglichkeiten der Vorbeugung gesucht. Momentan werden dafür meist Antibiotika eingenommen, die Nebenwirkungen mit sich bringen können und zur Ausbreitung von Resistenzen beitragen.
D-Mannose war als Kandidat in den Fokus gekommen, da der Zucker mit dem Urin ausgeschieden wird und sozusagen „an Ort und Stelle“ an haarähnliche Strukturen auf der Oberfläche von Bakterienzellen binden kann. Dadurch behindert er in Laborversuchen deren Anheftung an Wirtszellen. Möglicherweise ist dieser Mechanismus nicht effizient genug, um unter natürlichen Bedingungen einen schützenden Effekt hervorzurufen.
Quelle: DOI 10.1001/jamainternmed.2024.0264