Das hilft bei trockenem Mund

Viele ältere Menschen leiden unter Mundtrockenheit. Woher die Beschwerden kommen und was hilft, lesen Sie hier.

Viele Senioren leiden unter einem trockenen Mund.
Ein trockener Mund kann die Folge von Flüssigkeitsmangel sein.
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In manchen Situationen ist es ganz normal, dass einem die Spucke wegbleibt. Wenn wir zum Beispiel nervös sind, produziert der Körper weniger Speichel, und der Mund fühlt sich trocken an. Manche Menschen leiden jedoch ständig unter diesem pelzigen Gefühl in der Mundhöhle. Vor allem bei älteren Menschen ist zu wenig Speichelfluss ein verbreitetes Problem.

Was hinter Mundtrockenheit stecken kann

Rauchen: Tabakrauch erhöht nicht nur das Risiko für Krankheiten, sondern fördert auch Mundtrockenheit.

Flüssigkeitsmangel: Im Alter lässt häufig das Durstgefühl nach, und es wird weniger getrunken. Erste Anzeichen können Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und ein trockener Mund sein. Senioren trinken täglich am besten rund 1,5 Liter, so empfiehlt es die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE). Zum Durstlöschen eignen sich Wasser und
ungezuckerte Kräuter- und Früchtetees. Achtung: Bei großer Hitze, stark gesalzener Nahrung, hoher Eiweißzufuhr, Durchfall und Erbrechen kann der Bedarf größer sein.

Schnarchen: Wer mit offenem Mund schläft und schnarcht, hat am nächsten Morgen manchmal auch einen trockenen Mund. Schnarchen stört nicht nur den Bettnachbarn, sondern kann auch für die eigene Gesundheit gefährlich werden: Wer dabei zusätzlich unter Atemaussetzern im Schlaf leidet, der sogenannten Schlafapnoe, hat ein höheres Risiko für Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck oder sogar Schlaganfälle und Herzinfarkte. Behandelt wird Schlafapnoe häufig mit einer speziellen Atemmaske.

Medikamente: In den Packungsbeilagen vieler Arzneimittel ist "Mundtrockenheit" als Nebenwirkung aufgeführt. Zu den betroffenen Arzneimittel-Gruppen zählen unter anderem:

  • Antidepressiva
  • Antibiotika
  • Antiepileptika
  • Anticholinergika gegen Harninkontinenz, Verengung der Bronchien oder Krämpfe des Magen-Darm-Traktes
  • Antihistaminika mit Diphenhydramin oder Dimetinden
  • Asthmasprays
  • Benzodiazepine
  • Blutdrucksenker und Herzmedikamente wie ACE-Hemmer, Betablocker, Diuretika und Calciumantagonisten
  • Chemotherapeutika zur Behandlung von Krebs
  • Schmerzmedikamente
  • Medikamente gegen (Reise-)Übelkeit

Lesen Sie also die Beipackzettel Ihrer Medikamente und halten Sie gegebenenfalls Rücksprache mit Ihrem Arzt. Oft kann auf ein anderes Mittel ausgewichen oder die Dosis verändert werden.

Warnzeichen für Krankheiten: In seltenen Fällen kann sich hinter einem trockenen Mund auch eine bislang unentdeckte Krankheit verbergen. Dazu zählen in erster Linie Zahnerkrankungen sowie Erkrankungen der Mund- und Kopfspeicheldrüsen. Auch die Stoffwechselerkrankung Diabetes, Infektionskrankheiten wie Aids oder das sogenannte Sjögren-Syndrom, eine entzündlich-rheumatische Erkrankung, können unter anderem zu Mundtrockenheit führen.

Das hilft, wenn die Spucke wegbleibt

Zunächst ist es wichtig, über den Tag verteilt ausreichend zu trinken. Fragen Sie Ihren Arzt, welche Menge für Sie angemessen ist, vor allem wenn Sie an einer Herz-, Leber- oder Nierenerkrankung leiden und Medikamente wie beispielsweise Diuretika einnehmen.

In der Apotheke gibt es eine Reihe von Medikamenten, die bei Mundtrockenheit helfen. Zum Beispiel künstlicher Speichel in Form von Mundspülungen, -gels oder -sprays, die den Mund befeuchten und für ein bis zwei Stunden Linderung verschaffen. Auch das Lutschen von Bonbons und Kaugummis, zum Beispiel mit Xylit, sorgt für mehr Feuchte im Mund.

Sind Bestrahlungen bei Krebserkrankungen oder Krankheiten wie das Sjögren-
Syndrom für besonders starke Mundtrockenheit verantwortlich, lassen sich die Beschwerden zudem mit dem verschreibungspflichtigen Arzneistoff Pilocarpin-Hydrochlorid behandeln.

Natascha Koch

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