Reizhusten entsteht, wenn Viren die Schleimhäute in Rachen und Bronchien schädigen. Sie reagieren empfindlich auf Reize, die ihnen im gesunden Zustand nichts anhaben können. Während sogenannter produktiver Husten dazu dient, die Bronchien von Schleim zu befreien, hat Reizhusten keinen Sinn. Nicht nur das: Er zehrt zudem an den Kräften, und die Hustenattacken verstärken sich mit der Zeit selbst. Deshalb sollte man am besten rechtzeitig Einhalt gebieten. Dazu eignen sich die folgenden Maßnahmen.
Nicht mehr rauchen
Zigarettenrauch reizt die Atemwege. Das kann den Husten unterhalten. Raucher sollten also zumindest für die Dauer eines Infekts oder eines danach noch anhaltenden Reizhustens auf die Zigarette verzichten.
Viel trinken
Feuchtigkeit hilft den Schleimhäuten, gut zu funktionieren. Besonders eignen sich warme Tees. Auch lauwarme Milch mit Honig beruhigt.
Häufig lutschen
Salz-Pastillen oder Lutschtabletten mit Isländisch Moos oder Hyaluronsäure befeuchten beziehungsweise schützen die geschädigte Schleimhaut. Am besten immer dabei haben und bei Bedarf lutschen.
Auf Salzwasser setzen
Gurgeln mit Salzwasser hält die Schleimhäute feucht. Eine entsprechende Lösung kann man sich selbst herstellen: einen Teelöffel Salz in einen Viertelliter warmes Wasser geben. Aber bitte nur gurgeln, nicht trinken.
Reize vermeiden
Beispielsweise Haarspray, kalte Luft oder Nagellackentferner. Auf sie verzichtet man besser, bis die Schleimhäute abheilen.
Richtig husten
Wer dem Hustenreiz ganz nachgibt und heftig hustet, fördert Mikroverletzungen in der Schleimhaut. Die Intensität des Hustens kann dann zunehmen. Besser: Bei Hustenreiz bewusst vorsichtig ein- und ausatmen. Manchmal vergeht der Reiz allein schon dadurch. Sanfteres Husten klappt, wenn man in die vorgehaltene, geschlossene Hand mit leicht aufgeblasenen Wangen hustet.
Diese Mittel können helfen
Reizhusten kann sowohl mit pflanzlichen als auch mit chemisch-synthetischen Arzneimitteln angegangen werden. Pflanzliche Mittel enthalten zum Beispiel Extrakte von Malve, Spitzwegerich, Eibisch, Eukalyptus, Fichte, Pestwurz und Pfefferminze. Zu den Chemisch-synthetischen Arzneimitteln, die es in Apotheken ohne Rezept gibt, gehören zum Beispiel Arzneistoffe wie Pentoxyverin und Dextromethorphan. Bei heftigem Reizhusten kann der Arzt Codein und verwandte Substanzen verschreiben. Da eine Überdosierung die Atmung lähmen kann, ist auf eine exakte Dosierung zu achten.
Apothekerin Isabel Weinert