10.01.2012
Der Pilotversuch, der vom Schweizerischen Apothekerverband pharmaSuisse, einem Teledienstleister und einer Krankenkasse ins Leben gerufen wurde, startet im April 2012 in 200 Apotheken der Schweiz und ist auf zwei Jahre angelegt. Dieses Modell soll dazu dienen, neue Arten der Arzneimittelversorgung zu testen. Für die Zukunft befürchtet man in diesem Bereich Engpässe, weil die Zahl der Hausärzte in der Schweiz rückläufig ist und medizinische Notfallzentren immer stärker belastet werden.
In den teilnehmenden Apotheken spricht der Kunde wie bisher zuerst mit dem Apotheker. Je nach den geschilderten Beschwerden kann der Apotheker dem Kunden jedoch raten, einen Arzt hinzuzuziehen. Das Gespräch zwischen Arzt und Patient findet dann in einem separaten Raum per Videokonferenz statt. Dabei kann der Arzt dem Patienten auch ein Rezept ausstellen.
Dominique Jordan, Präsident von pharmaSuisse, erhofft sich von dem Projekt eine verbesserte Versorgung der Bevölkerung: "Immer mehr Menschen haben keinen Hausarzt, die Notfallzentren sind chronisch überlastet: Das Apothekennetz kann hier wirksam helfen." Die Apotheker könnten ihre Ressourcen besser nutzen und so die Ärzteschaft von Bagatellfällen entlasten. Auch für die Patienten sieht er Vorteile: Sie hätten die Möglichkeit, an mindestens sechs Tagen pro Woche gesundheitliche Fragen mit einer Fachperson zu besprechen. Zu Kosten, die deutlich unter denen eines normalen Arztbesuchs lägen. Verläuft das Projekt erfolgreich, soll es den Apotheken in der gesamten Schweiz angeboten werden
RF