10.10.2013
Unter Patienten, die ihre Medikamente nicht getreu den ärztlichen Anweisungen einnehmen, finden sich mehr, die krank sind oder sterben, als unter therapietreuen Patienten. Die mangelnde Einnahmetreue schadet aber nicht nur den Menschen, sondern verursacht auch hohe Kosten für das Gesundheitssystem. Laut Marktforschungsinstitut IMS Health sind es jährlich rund 19 Milliarden Euro. 13 davon könnten durch eine bessere Einnahmetreue allerdings eingespart werden.
"Apotheker können viel dafür tun, die Einnahmetreue zu verbessern und damit auch die Gesundheitskosten zu senken", sagt Friedemann Schmidt, Präsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. "Wenn Patienten Schwierigkeiten mit der Anwendung von Arzneimitteln haben oder die Einnahme unbeabsichtigt vergessen, kann der Apotheker Hilfestellungen anbieten."
Jeder zweite Patient nimmt seine Medikamente bei einer Langzeittherapie nicht wie vom Arzt vorgesehen ein. "Die meisten Arzneimittel werden vom Arzt verordnet und, abgesehen von der Zuzahlung, von der Krankenkasse bezahlt. Werden die verordneten Medikamente nicht oder nicht richtig eingenommen, können sie dem Patienten nicht nutzen – verursachen aber Kosten bei der Krankenkasse und damit bei der Versichertengemeinschaft", sagt Schmidt. "Apotheker wollen die Arzneimittelanwendung in Zukunft langfristig begleiten. Das verbessert die Einnahmetreue und damit das Therapieergebnis. Insgesamt sparen die Krankenkassen Geld."
Bereits 2011 haben Apotheker gemeinsam mit Ärzten Maßnahmen vorgestellt, wie sie die Arzneimitteltherapie noch besser und preiswerter gestalten können. In einem Modellprojekt soll nun auf Basis einer Wirkstoffverordnung und eines Medikationskatalogs ein gemeinsames Medikationsmanagement angeboten werden, auch mit dem Ziel der Verbesserung der Einnahmetreue.
ABDA/FH