02.03.2017
Israelische Forscher haben ein Armband entwickelt, das durch elektrische Stimulation Schmerzsignale blockiert und so verhindert, dass diese das Gehirn erreichen. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass Migräne-Schmerzen mit diesem Armband ebenso gut gelindert werden können wie durch Medikamente.
Wie erste Tests zeigten, gingen mit den drei höchsten Einstellungen bei zwei Drittel der Betroffenen Migräne-Schmerzen innerhalb von zwei Stunden nach der Behandlung um mindestens die Hälfte zurück. Eine Scheinstimulation bewirkte dies nur bei einem Viertel der behandelten Patienten, berichten David Yarnitsky von der Technion Faculty of Medicine in Haifa, Israel und Kollegen online im Fachblatt Neurology. Bei Studienteilnehmern, die mit moderaten bis starken Schmerzen starteten, half die stärkste Stimulation in 58 Prozent der Fälle, die Schmerzen auf leichte bis keine Schmerzen abzuschwächen, 30 Prozent gaben an, nach der Behandlung schmerzfrei zu sein. Die Ergebnisse seien ähnlich wie die, die mit einer Triptan-Behandlung erreicht werden könnten, sagt Yarnitsky. Dabei handelt es sich um Wirkstoffe, die speziell zur Behandlung von Migräne eingesetzt werden.
„Die Ergebnisse müssen erst noch in weiteren Studien bestätigt werden“, sagt Yarnitsky. Aber sie seien aufregend. Denn viele Menschen, die unter den heftigen Kopfschmerz-Attacken einer Migräne zu leiden haben, suchen nach einer nicht-medikamentösen Alternative zu Schmerzmitteln. Das neue Gerät, das mit Gummielektroden und einem Chip ausgestattet ist und über eine Smartphone Applikation gesteuert wird, ist Yarnitsky zufolge einfach zu bedienen, habe keine unerwünschten Nebenwirkungen und könne sowohl bei der Arbeit als auch in der Freizeit getragen werden. Für ähnliche Therapie-Ansätze sei es bislang nötig gewesen, Kabel zu verwenden und das entsprechende Gerät am Kopf anzulegen.
HH