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26.02.2024
Bei einer Erkältung verspürt man häufig einen Druck auf Gesicht und Kopf. „Einige Patienten haben bei einer akuten Nebenhöhlenentzündung leichte Kopfschmerzen, dies ist jedoch kein vorherrschendes Symptom“, sagte McGinn. Anders sehe es aus bei Menschen mit dominanten Schmerzen im Gesicht – das sei dann kein Nebenhöhlenproblem. „Der Kopf ist nicht nur dort, wo der Haaransatz beginnt. Schmerzen im Gesicht sind also Kopfschmerzen, genau wie wenn der Schmerz oben oder hinten am Kopf auftritt“, erklärt McGinn.
Dabei geht es nicht um Wortklauberei, sondern um die richtige Behandlung. „Die meisten Menschen, mit denen ich spreche und die sagen ‚Ich habe Probleme mit Nebenhöhlenkopfschmerzen‘, sprechen von chronischen, wiederkehrenden, häufigen oder sogar starken Kopfschmerzen – Dingen, die ihre Lebensqualität und ihren Alltag beeinträchtigen. Und das hängt fast nie mit ihren Nebenhöhlen zusammen“, so McGinn. „Es gibt Studien mit Patienten, die annehmen, unter Nebenhöhlenkopfschmerzen zu leiden. Und 85 Prozent dieser Patienten hatten am Ende Migräne als Erklärung.“
Wenn er bei solchen Patienten einen normalen Befund der Nebenhöhlen sieht, überweist er sie deshalb an einen Neurologen, der die Ursache und Art der Kopfschmerzen bestimmen kann. Nur wenn die Ursache geklärt ist, können diese langfristig richtig behandelt werden. Patienten mit „Nebenhöhlenkopfschmerzen“ bekommen nämlich häufig Antibiotika verschrieben, die gar nicht helfen können. Wenn die Kopfschmerzen dann verschwinden – was sie auch ohne Medikament getan hätten – glauben die Patienten, dass das Antibiotikum gewirkt habe, und werden bei wiederkehrenden Schmerzen oft fälschlicherweise erneut damit behandelt.