ArzneimittelGesundheit

Häufiger Kopfschmerzen bei Medikamenten gegen Sodbrennen

ZOU  |  26.04.2024

Wer öfter Sodbrennen hat und Medikamente gegen zu viel Magensäure einnimmt, hat möglicherweise ein erhöhtes Risiko für Migräne und andere schwere Kopfschmerzen. Darauf weist ein Forschungsteam in dem Fachblatt „Neurology Clinical Practice“ hin.

Frau hält eine Hand an ihr Brustbein.
Sodbrennen wird häufig mit rezeptfreien Medikamenten behandelt. Auf Dauer kann das dem Körper jedoch schaden.
© Yurii Yarema/iStockphoto

In einer Studie hatten 25 Prozent der Personen, die Protonenpumpenhemmer oder H2-Blocker einnahmen, Migräne oder starke Kopfschmerzen – verglichen mit 20 Prozent derjenigen, die diese Medikamente nicht verwendeten. Ähnlich sah es bei Präparaten gegen zu viel Magensäure aus anderen Wirkstoffgruppen aus.

Unter Berücksichtigung typischer Migräne-Auslöser (z. B. Alter, Geschlecht und Koffein- und Alkoholkonsum) war das Risiko für Migräne bei einer Einnahme von Protonenpumpenhemmern um 70 Prozent erhöht; bei H2-Blockern war es um 40 Prozent und bei anderen Präparaten um 30 Prozent erhöht.

„Angesichts der weit verbreiteten Verwendung säurereduzierender Medikamente erfordern diese Ergebnisse weitere Untersuchungen“, sagte Dr. Margaret Slavin von der Universität Maryland. „Diese Medikamente werden oft überdosiert, und andere Forschungsergebnisse haben bei Langzeitanwendung bereits weitere Risiken von Protonenpumpenhemmern aufgezeigt, beispielsweise ein erhöhtes Risiko für Demenz.“ Sie rät Menschen, die auf solche Medikamente angewiesen sind, bei Migräne oder starken Kopfschmerzen mit dem behandelnden Arzt darüber zu sprechen.

Bei saurem Reflux gelangt Magensäure in die Speiseröhre, häufig nach einer Mahlzeit oder im Liegen. Ein typisches Symptom dafür ist Sodbrennen. Auf lange Sicht können sich Geschwüre und Speiseröhrenkrebs entwickeln. Säurehemmende Medikamente sind z. B. Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol und Esomeprazol, Histamin-H2-Rezeptor-Antagonisten oder H2-Blocker wie Cimetidin und Famotidin.

Quelle: DOI 10.1212/CPJ.0000000000200302

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