29.08.2014
Auch wenn noch nichts zu verstehen ist: Hören Eltern ihrem Nachwuchs zu und antworten darauf, geben sie ihrem Baby das Gefühl, dass es kommunizieren kann. Dies führe dazu, dass die Kinder schon früher beginnen, komplexe Töne zu formen und Sprache zu benutzen, sagt die Psychologin Julie Gros-Louis von der University of Iowa, USA. Die in der Fachzeitschrift Infancy veröffentlichten Ergebnisse widersprechen der Annahme, dass die menschliche Fähigkeit der Kommunikation angeboren ist und nicht durch elterliches Feedback beeinflusst werden kann. Die Forscher glauben vielmehr, dass Eltern, die bewusst auf das Gebrabbel ihres Sprösslings eingehen, damit das Sprachenlernen beschleunigen können.
Die Wissenschaftler hatten 12 Mütter mit ihren acht Monate alten Kindern zweimal pro Monat während einer halben Stunde freien Spielens beobachtet. Über ein halbes Jahr hinweg verfolgten sie, wie die Mütter auf positive Äußerungen ihrer Kinder eingingen und was dies bei den Kindern bewirkte.
"Ausschlaggebend ist nicht, dass die Eltern auf das Kind reagieren, sondern wie sie auf ihr Kind eingehen", sagt Gros-Louis. So machten Kinder, deren Mütter darauf reagierten, was das Kind ihrer Vermutung nach hatte mitteilen wollen, bei der Vokalisation von Konsonanten und Vokalen schnellere Fortschritte. Das Gebrabbel hörte sich also schon eher nach Wörtern an. Außerdem richteten die Kleinkinder ihre Kommunikation häufiger gezielt in Richtung der Mutter, berichten die Forscher. Versuchten Mütter sich dagegen weniger in ihren Nachwuchs hineinzuversetzen und lenkten stattdessen die Aufmerksamkeit ihrer Kinder zeitweise auf andere Dinge, nahmen Kommunikations- und Sprachfähigkeiten der Kinder im Vergleich langsamer zu.
HH