15.05.2012
Dieses spezielle, von amerikanischen Wissenschaftlern entwickelte Armband kann erkennen, ob ein epileptischer Anfall eher leicht verläuft oder so schwer ist, dass er lebensbedrohlich werden könnte. Dies tut es, indem ein Sensor die elektrische Leitfähigkeit der Haut misst. Diese verändert sich, wenn man schwitzt. Eine Reaktion, die unbewusst abläuft, beispielsweise wenn uns etwas emotional erregt. Die Forscher hatten zuvor herausgefunden, dass es einen Zusammenhang zwischen Schwitzen und der Schwere von Anfällen gibt.
Dem Potenzial des Armbands kamen die Forscher eher zufällig auf die Spur: Ursprünglich hatten Rosalind Picard und ihre Kollegen das Armband entwickelt, um autistische Kinder zu untersuchen, die oft nicht in der Lage sind, ihre Gefühle mit Worten auszudrücken. Viele dieser Kinder leiden aber auch unter Krampfanfällen, sagt Picard. Über die Winterferien nahm ein Student das Armband mit nach Hause, um es an seinem autistischen Bruder zu testen. Kurz nach Weihnachten zeigte der Biosensor einen enormen Ausschlag. Wie sich später herausstellte, lag der Zeitpunkt des Ausschlags 20 Minuten vor einem Anfall.
Bisher verwenden Ärzte ein Elektroenzephalogramm, kurz EEG, um die Schwere eines Anfalls zu bestimmen. Das Armband funktioniere genauso gut, wenn nicht sogar noch besser, meinen die Forscher um Picard. Es bestehe sogar die Möglichkeit, in Zukunft Anfälle vorhersagen zu können und tödliche Anfälle zu vermeiden, so die Hoffnung der Forscher. Ihre Ergebnisse erschienen in der Fachzeitschrift Neurology.
hh