Feigwarzen

Feigwarzen entstehen durch Virusinfektion fast ausschließlich im Genital- und Analbereich und sehen aus wie kleine Knötchen. Es sind gutartige Geschwüre, die zur Ausbreitung und Wucherung neigen.

Was ist das? - Definition
Feigwarzen entstehen durch Virusinfektion fast ausschließlich im Genital- und Analbereich und sehen aus wie kleine Knötchen. Es sind gutartige Geschwüre, die zur Ausbreitung und Wucherung neigen. Sie können bei Männern und Frauen auftreten.

  • Feuchtwarzen
  • Condylomata acuminata
  • Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
    Feigwarzen gehören zu den Viruswarzen und entstehen durch eine Infektion mit so genannten humanen Papillomviren (HPV). Die Ansteckung erfolgt durch Geschlechtsverkehr. Besonders gefährdet sind Personen mit gestörter Immunabwehr und/oder Erkrankungen im Genitalbereich wie Harnröhrenentzündung oder Infektionen mit Trichomonaden, Gonokokken oder Chlamydien.
    Die HPV gehören zu den Papova-Viren. Diese Viren sind weit verbreitet und werden in verschiedene Typen eingeteilt. Sie können gut- und bösartige Tumoren hervorrufen. Bezüglich der Tumorbildung unterscheidet man gutartige Viren, Niedrigrisikoviren und Hochrisikoviren.

    Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
    Feigwarzen findet man am häufigsten im männlichen und weiblichen Genitalbereich. Die Infektion beginnt mit kleinen weißlichen bis rötlichen Knötchen, die sich ausbreiten. Sie verursachen meist keine Beschwerden.

    Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
    Zunächst bilden sich stecknadelkopfgroße Knötchen, die allmählich wuchern und zu blumenkohl- oder hahnenkammartigen Gebilden heranwachsen können.
    Feigwarzen werden von HPV Typ 6 und 11 hervorgerufen. Diese gehören zu den Niedrigrisikoviren; nur selten und mit 10-20 Jahren Inkubationszeit entstehen aus Feigwarzen bösartige Tumore.
    Bei unzureichender Abwehrlage und besonders günstigen Milieubedingungen können so genannte Condylomata gigantea ("Buschke-Löwenstein-Kondylome") entstehen. Diese Kondylome zerstören beim Wachstum umliegendes Gewebe und können in eine Krebserkrankung übergehen.
    Wie bei allen Viruswarzen ist die Neigung zu Rezidiven, das heißt immer wieder auftretenden Feigwarzen sehr hoch, besonders wenn eine Abwehrschwäche besteht.
    Feigwarzen können durch vorsichtiges Betupfen mit bestimmten zellschädigenden Lösungen wie Podophyllinlösung, durch Vereisung mit flüssigem Stickstoff oder operativ behandelt werden. Bei häufigen Rezidiven ist eine Therapie bei der das Immunsystem beeinflusst wird, zum Beispiel mit Interferon erforderlich.
    Es ist wichtig, dass beide Partner vom Arzt untersucht und behandelt werden.

    Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
    Planarwarzen ("Condylomata plana", "Bowenoide Papulose") treten als kleine, flache Knötchen besonders im Bereich der Eichel, der großen und kleinen Schamlippen sowie am Muttermund auf. Sie sind eine Sonderform der Feigwarzen und werden durch HPV vom Typ 16 und 18 hervorgerufen.
    Im Sekundärstadium der Syphilis, einer meldepflichtigen Geschlechtskrankheit, treten "Condylomata lata" auf. Es handelt sich hier um nässende Knötchen die besonders an den äußeren weiblichen Geschlechtsteilen und im Analtrichter erscheinen.
    Die genaue Diagnose kann nur der Arzt stellen.

    Verhaltenstipps

    • Die Verwendung von Kondomen beim Geschlechtsverkehr schützt vor Ansteckung
    • Bei Verdacht auf Feigwarzen oder andere Erkrankungen müssen unbedingt beide Partner untersucht und gegebenenfalls behandelt werden.

    Bearbeitungsstand: 21.11.2011

    Quellenangaben:
    Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Moll, Dermatologie, (2010), 7. Auflage

    Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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