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27.08.2024
Die Studie umfasste insgesamt sieben Untersuchungen mit insgesamt mehr als 1.200 Personen aus den USA und Kanada. Dabei stellte sich heraus, dass Zappen oder Vorspulen von Online-Videos Langeweile nicht vermied, sondern dass sich die Menschen dabei noch mehr langweilten.
Dies hatten die Forschenden zum Beispiel festgestellt, indem sie in einem zweiteiligen Experiment die Teilnehmenden ein zehnminütiges YouTube-Video ansehen ließen, ohne dass sie die Möglichkeit zum Vorspulen hatten. Im zweiten Teil konnten sie innerhalb von zehn Minuten frei durch mehrere Videos zappen. Hinterher berichteten die Teilnehmenden, dass sie sich beim Anschauen des einzelnen Videos weniger gelangweilt hatten und den Zeitvertreib als befriedigender, spannender und bedeutungsvoller erlebten, als wenn sie zwischen verschiedenen Videos hin- und hergeschaltet hatten.
Ähnliche Ergebnisse gab es in einem weiteren Experiment, bei dem die Teilnehmenden zunächst ein zehnminütiges Video komplett ansahen und anschließend zehn Minuten lang in einem 50-minütigen Video vor- oder zurückspulen konnten.
Dr. Katy Tam von der Universität Toronto sagte: „Digitales Umschalten kann dazu führen, dass der Inhalt von Online-Videos bedeutungslos erscheint, weil man keine Zeit hat, sich mit dem Inhalt zu beschäftigen oder ihn zu verstehen. Wenn Sie beim Videoschauen ein angenehmeres Erlebnis haben möchten, sollten Sie versuchen, sich auf den Inhalt zu konzentrieren und Wechsel zu vermeiden. So wie man im Kino ein intensiveres Erlebnis hat, macht es mehr Spaß, in Online-Videos einzutauchen, als zu zappen.“
Quelle: DOI: 10.1037/xge0001639