In Deutschland sind Generika eine tragende Säule bei der Medikamentenversorgung. Rund 80 Prozent der Tagestherapiedosen entfallen auf diese günstigen Nachahmerprodukte. Trotz ihres großen Anteils an der Versorgung machen sie lediglich 17 Prozent der Gesamtkosten für Arzneimittel aus. Noch deutlicher wird das Sparpotenzial bei den gesetzlichen Krankenkassen: Rechnet man Rabatte und Festbeträge ein, liegt der Kostenanteil von Generika sogar bei nur etwa 7 Prozent. Patentgeschützte Arzneimittel im Vergleich kosteten im vergangenen Jahr mehr als das Achtfache.
Was sind Generika?
Generika sind kostengünstige Nachahmerpräparate von Arzneimitteln, deren Patentschutz abgelaufen ist. Sie enthalten die gleichen Wirkstoffe und Darreichungsformen wie das Original, können sich jedoch in den Hilfsstoffen unterscheiden. Hergestellt und vermarktet werden Generika von anderen Pharmaunternehmen unter eigenen Markennamen – zu einem deutlich niedrigeren Preis.
Preis pro Tagestherapiedosis 2024 nur halb so hoch wie 2010
Die durchschnittlichen Kosten pro Tagestherapiedosis lagen 2024 bei nur 6 Cent – das ist etwa die Hälfte des Preises von 2010. Dieser Preisverfall ist das Ergebnis von Rabattverträgen und Festbeträgen, bei denen meist der günstigste Anbieter den Zuschlag erhält. Für Krankenkassen und Patientinnen sowie Patienten klingt das nach einem Gewinn.
Hersteller ziehen sich zurück
Die Kombination aus steigenden Produktionskosten sowie dem anhaltenden Preisdruck macht die Produktion von Generika zunehmend unrentabel. Immer mehr Unternehmen steigen aus – oder verlagern die Produktion ins Ausland. Laut dem Verband Pro Generika e.V. decken einzelne Herstellergruppen bei bestimmten Wirkstoffen bereits 80 bis 90 Prozent der Versorgung ab. Das erhöhe die Abhängigkeit und das Risiko für Lieferengpässe, warnt der Verband der Generika- und Biosimilarunternehmen in Deutschland.