20.01.2012
Um die körperliche Fitness der Schüler einzuschätzen, zogen Wissenschaftler der Universität Stavanger die Unterlagen von Sportlehrern aus den Jahren 1969 bis 2009 heran. Ganz besonders interessierten sie sich für die Zeiten, die die Schüler im 3.000-Meter-Lauf erreicht hatten. Daraus errechneten sie dann die durchschnittlichen Zeiten, die die Schüler der einzelnen Jahrgänge gelaufen sind.
Das Ergebnis schätzten die Forscher selbst als dramatisch ein: Während die Laufzeiten in den 1970er- und 1980er-Jahren recht konstant blieben, brachen sie ab den 1990ern regelrecht ein. Jungen brauchen heute für 3.000 Meter etwa 1 Minute und 20 Sekunden länger als frühere Generationen. Bei den Mädchen ist es etwa eine zusätzliche Minute. Selbst die 10 Prozent der besten Sportler sind heute nicht mehr so gut wie früher.
Als Erklärung dafür führen die Studienautoren vor allem den Einzug von Computern in den Alltag von Schülern an. "Während norwegische Kinder früher einen großen Teil ihrer nachmittäglichen Freizeit draußen verbrachten, sitzen sie heute eher vor dem Bildschirm." Außerdem beklagen sie, dass der Sportunterricht in den Schulen nur noch auf das Allernötigste zusammengestrichen würde. Die Forscher sehen darin ein großes Gesundheitsrisiko und fordern die norwegische Gesellschaft dazu auf, wieder mehr Wert auf Bewegung zu legen.
RF