Gesundheit

Hirnaneurysma könnte sich vorhersagen lassen

Dr. Karen Zoufal  |  04.10.2021

Etwa drei von einhundert Menschen haben ein Hirnaneurysma – meist unbemerkt, und bei den meisten Menschen macht es auch keine Probleme. Dennoch wird so ein Aneurysma als „stiller Killer“ bezeichnet, da es manchmal plötzlich reißt: ein lebensbedrohlicher Notfall mit meist schwerwiegenden Folgen. Forscher beschreiben ein neues Verfahren, mit dem sie das Risiko für solch ein Aneurysma vorhersagen können.

Frau, hält ihre Hände an die Schläfen.
Plötzlich einsetzende, starke Kopfschmerzen sind unter anderem ein Warnzeichen für ein geplatztes Hirnaneurysma.
© fizkes/iStockphoto

Die Forscher haben sich die Blutgefäße, die das Gehirn versorgen, genau angesehen und festgestellt, dass eine Asymmetrie bestimmter Gefäße die Entstehung eines Hirnaneurysmas begünstigt und das Risiko um bis zu 80 Prozent erhöht. Ein Aneurysma ist eine Aussackung eines Blutgefäßes, die sich mit der Zeit vergrößern und schlimmstenfalls reißen kann. Die in der Zeitschrift „BMJ Open“ veröffentlichte Studie ist die erste, die einen Zusammenhang zwischen der Größe der Hirnarterien und der Wahrscheinlichkeit eines Hirnaneurysmas beschreibt.

Frühzeitig erkannt, können Aneurysmen regelmäßig überwacht werden. Wenn sie sich vergrößern, kann dies oft durch eine Kontrolle des Blutdrucks mit Medikamenten und Änderungen der Ernährung und des Lebensstils aufgehalten werden. Wird das Risiko für einen Riss des Aneurysmas zu groß, so kann es chirurgisch behandelt werden.

Symptome für ein Aneurysma sind plötzliche, starke Kopfschmerzen, oft begleitet von Doppelbildern, Übelkeit und Erbrechen, Nackensteifheit, Muskelschwäche, Verwirrtheit, Krampfanfällen und Herzstillstand. Beim Riss eines Hirnaneurysma sterben mehr als 50 Prozent der Betroffenen, und von den Überlebenden trägt ein Drittel Behinderungen davon. Hirnaneurysmen verursachen weltweit jedes Jahr fast 500.000 Todesfälle. Die Hälfte davon sind Menschen unter 50 Jahren, und Frauen haben ein höheres Risiko.

Quelle: DOI 10.1136/bmjopen-2021-051028

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