Dr. Karen Zoufal
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03.03.2021
Mediziner achten vor allem auf den systolischen Blutdruck, um das Risiko für die Herzgesundheit abzuschätzen. Eine neue Studie bestätigt, dass dieser unabhängig von Alter, Geschlecht und anderen Faktoren das Risiko für die Herz-Kreislauf-Gesundheit sehr gut vorhersagt. Bei Personen unter 50 Jahren liefert der diastolische Blutdruck jedoch wertvolle zusätzliche Informationen, wie Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Hypertension“ berichten.
In der Studie wurde beobachtet, dass unabhängig vom Alter auch der mittlere arterielle Druck ein gutes Maß für das Herz-Kreislauf-Risiko und Tod war. Dies ist der durchschnittliche Druck in den Arterien einer Person während eines Herzzyklus, und er wird mit Hilfe des diastolischen und des systolischen Blutdrucks berechnet. „Unsere Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig es ist, nicht nur den systolischen, sondern auch den diastolischen Blutdruck zu messen, insbesondere bei Personen unter 50 Jahren", sagte Prof. Dr. Michael Hecht Olsen vom Institut für regionale Gesundheitsforschung der Universität von Süddänemark.
Bluthochdruck tut nicht weh
Bluthochdruck wird oft als „stiller Killer“ bezeichnet, da er die Blutgefäße unbemerkt schädigt und zu ernsthaften Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall führen kann. Um Bluthochdruck zu vermeiden, ist es für Menschen jeden Alters empfehlenswert, sich ausgewogen und salzarm zu ernähren, wenig Alkohol zu trinken, nicht zu rauchen, regelmäßig Sport zu treiben, Stress abzubauen und Normalgewicht zu halten.
Der obere, systolische Blutdruck misst, wie stark das Herz Blut in die Arterien pumpt. Der untere, diastolische Wert nennt den Druck, der zwischen den Herzschlägen auf die Arterien einwirkt. Für die Studie hatten die Forscher Daten von 107.599 Erwachsenen im Alter von 19 bis 97 Jahren aus durchschnittlich 26 Jahren analysiert. Dabei erfassten sie Zusammenhänge zwischen den Blutdruckwerten und Schlaganfall, Herzinfarkt oder Tod durch Herzerkrankungen.
Quelle: 10.1161/HYPERTENSIONAHA.120.16354