MedizinGesundheit

Früher Schlaganfall: Blutgruppe A erhöht das Risiko deutlich

ZOU/RF  |  25.03.2025 17:01 Uhr

Menschen mit der Blutgruppe A haben ein erhöhtes Risiko, bereits vor dem 60. Lebensjahr einen Schlaganfall zu erleiden. Das zeigt eine Analyse, die genetische Daten aus 48 Studien weltweit ausgewertet hat. Besonders gering ist das Risiko hingegen bei Menschen mit der Blutgruppe 0.

Forscher mit Blutproben.
Die Blutgruppe könnte im Zusammenhang mit einem frühen Schlaganfall stehen.
© undefined undefined/iStockphoto

In der Untersuchung wertete ein internationales Forschungsteam die Daten von 16.927 Schlaganfallpatienten – darunter 5.825 Fälle vor dem 60. Lebensjahr – und über 576.000 Kontrollpersonen aus. Ziel war es, genetische Risikofaktoren für frühe Schlaganfälle zu identifizieren.

Blutgruppe A häufiger bei jungen Schlaganfall-Patienten

Dabei zeigte sich: Bei jüngeren Schlaganfallpatienten war die Blutgruppe A deutlich häufiger vertreten als bei gesunden Menschen oder jenen mit spätem Schlaganfall. Konkret hatten 48 Prozent der Betroffenen mit frühem Schlaganfall die Blutgruppe A, im Vergleich zu 44 Prozent ohne Schlaganfall. Die Blutgruppe 0 dagegen scheint schützend zu wirken: Nur 35 Prozent der frühen Schlaganfälle traten bei Menschen mit dieser Blutgruppe auf.

Blutgruppe 0 mit reduziertem Risiko

Nach Anpassung weiterer Risikofaktoren ergab sich ein um 16 Prozent erhöhtes Risiko für einen frühen Schlaganfall bei Blutgruppe A und ein um 12 Prozent reduziertes Risiko bei Blutgruppe 0. Die Studie weist damit auf einen bisher wenig beachteten Einfluss genetischer Faktoren auf das Schlaganfallrisiko hin – insbesondere bei jüngeren Menschen.

Verschiedene Ursachen kommen infrage 

„Wir wissen nicht, warum die Blutgruppe A ein höheres Risiko mit sich bringt, aber es hat wahrscheinlich etwas mit Blutgerinnungsfaktoren wie Blutplättchen und Zellen, die die Blutgefäße auskleiden, sowie mit anderen zirkulierenden Proteinen zu tun, die alle eine Rolle bei der Entstehung von Blutgerinnseln spielen“, sagte Steven J. Kittner, Neurologe und Professor am Krankenhaus der Universität University Maryland, USA. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift “Neurology” veröffentlicht.

Quelle: DOI 10.1212/WNL.0000000000201006

Das könnte Sie auch interessieren

Medikamente ohne Zuzahlung

Alle zwei Wochen neu: die aktuelle Liste der zuzahlungsfreien Arzneimittel.

Anzeige
Anzeige

Seltene Bluterkrankung (MPN)?

Besuchen Sie am 12.04. in Mainz den MPN Patient*innentag für Betroffene und Angehörige…

Arzneimitteldatenbank

Medikamenten-Name oder Wirkstoff eingeben für mehr Informationen.

Podcast "gecheckt!"
Mann mit einem Hund im Park
Podcast: gecheckt!
Apotheke

Podcast: Kann man das Immunsystem natürlich stärken?

Fit gegen Krankheitserreger: Wie man die körpereigene Abwehr mit einfachen Mitteln aufbaut, erklärt…

Krankheiten von A - Z

In diesem Lexikon finden Sie umfassende Beschreibungen von etwa 400 Krankheitsbildern

nach oben