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10.03.2025 10:12 Uhr
Auf einer internationalen Fachkonferenz der American Stroke Association präsentierten Wissenschaftler eine Langzeitstudie mit rund 6.000 Teilnehmern, die über 25 Jahre hinweg begleitet wurden. Das Ergebnis ist bemerkenswert: Personen, die mindestens einmal pro Woche Zahnseide benutzten, hatten ein um 22 Prozent geringeres Risiko für einen bestimmten Schlaganfalltyp, der durch eine gestörte Durchblutung verursacht wird.
Besonders deutlich war der Effekt bei sogenannten kardioembolischen Schlaganfällen, bei denen ein Blutgerinnsel vom Herzen ins Gehirn wandert. Hier lag das Risiko bei regelmäßiger Zahnseiden-Nutzung sogar um 44 Prozent niedriger. Auch Vorhofflimmern – eine häufige Herzrhythmusstörung, die das Risiko für Schlaganfälle erhöht – trat bei den Zahnseide-Nutzern 12 Prozent seltener auf.
Warum kann Zahnseide das Herz schützen?
Die genauen Ursachen für diesen Zusammenhang sind noch nicht vollständig geklärt. Ein möglicher Grund: Entzündungen im Mundraum können die Blutgefäße schädigen und Arterienverkalkung begünstigen. Dadurch steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. „Die Mundhygiene ist mit Entzündungen und Arterienverkalkung verbunden. Zahnseide kann das Schlaganfallrisiko senken, indem sie orale Infektionen und Entzündungen verringert und andere gesunde Gewohnheiten fördert“, erklärt Studienautor Dr. Souvik Sen von der Universität South Carolina.
Kleine Gewohnheit mit großer Wirkung
Interessanterweise gab es keinen erkennbaren Zusammenhang zwischen Schlaganfällen und anderen Aspekten der Mundhygiene wie Zähneputzen oder Zahnarztbesuchen. Das Risiko sank ausschließlich bei Personen, die Zahnseide benutzten – und je häufiger sie diese verwendeten, desto stärker war der Effekt.
Die Ergebnisse dieser Studie liefern einen weiteren Grund, Zahnseide in die tägliche Pflegeroutine zu integrieren. Wer seine Zahnzwischenräume regelmäßig reinigt, schützt nicht nur sein Zahnfleisch vor Entzündungen, sondern könnte auch sein Herz und Gehirn langfristig gesünder halten.
Quelle: American Stroke Association International Stroke Conference 2025 - Abstract 19