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18.03.2025 14:12 Uhr
In dem Fachmagazin „JAMA Network Open“ beschreibt eine Forschungsgruppe, wie sich die Ernährungsqualität und das Taille-Hüft-Verhältnis langfristig auf das Gehirn auswirkten: Menschen mit einer höheren Ernährungsqualität im Alter von ca. 50 Jahren wiesen zwei Jahrzehnte später bessere Verbindungen bestimmter Netzwerke im Gehirn auf und ihre weiße Gehirnsubstanz sah gesünder aus.
Gesunde Ernährung, gesundes Gedächtnis
Die gesündere Ernährung in der Lebensmitte war mit einem besseren Arbeitsgedächtnis, zielgerichtetem Handeln und einer insgesamt höheren geistigen Leistungsfähigkeit verbunden. Bei Menschen mit höherem Taille-Hüft-Verhältnis in der Lebensmitte zeigten dagegen Teile der weißen Hirnsubstanz Veränderungen, die für das Gedächtnis und Planung wichtig sind. Das könnte die schlechteren Ergebnisse in Tests zur Messung der geistigen Fitness zumindest zum Teil erklären.
In einem begleitenden Kommentar weist die Medizinerin Dr. Sharmili Edwin Thanarajah darauf hin, dass etwa 43 Prozent der Erwachsenen und 20 Prozent der Kinder übergewichtig sind. Vorbeugende Strategien, die nur auf Eigenverantwortung setzen, reichen ihrer Meinung nach nicht aus, da die heutige Ernährung von einem kalorienreichen und nährstoffarmen Produktangebot stark beeinflusst wird.
Taille-Hüft-Verhältnis messen: So geht’s
Zur Messung aufrecht stehen mit geschlossenen Beinen, die Arme seitlich gestreckt halten. Jeweils zweimal messen und Mittelwert bilden.
- Taille: Maßband zwischen unterster Rippe und Beckenkamm anlegen (bei Frauen ca. 2–3 cm über dem Bauchnabel).
- Hüfte: Umfang am breitesten Punkt des Gesäßes, parallel zum Boden.
- Berechnung: Das Taille-Hüft-Verhältnis ergibt sich, indem man den Taillenumfang (in cm) durch den Hüftumfang (in cm) teilt. Als gesundheitlich bedenklich gilt, wenn der Wert 0,9 bei Männern und 0,85 bei Frauen übersteigt.
Quell: DOI 10.1001/jamanetworkopen.2025.0171