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29.05.2024
Darmkrebs betrifft auch jüngere Menschen, die meist noch keine Früherkennungsuntersuchungen vornehmen lassen. Eine neue Übersichtsarbeit aus 80 Studien mit insgesamt fast 25 Millionen Betroffenen unter 50 Jahren hat blutigen Stuhl als ein Warnzeichen identifiziert, das bei jungen Personen häufig auftritt.
Bei fast der Hälfte der Patienten (45 Prozent) war Blut im Stuhl das erste Symptom, gefolgt von Bauchkrämpfen (40 Prozent) und Veränderungen der Stuhlgewohnheiten (27 Prozent). Bei den meisten dauerte es jedoch oft noch Monate, bis der Darmkrebs festgestellt wurde.
In der Zeitschrift „JAMA Network Open“ schreiben die Forschenden, dass blutiger Stuhlgang ein Warnsignal ist, das ernst genommen werden sollte: Zwar ist Krebs nicht die einzige Ursache für Blut im Stuhl und kann z. B. auch bei Hämorrhoiden vorkommen. Doch bei Menschen unter 50 Jahren ist blutiger Stuhlgang mit einem fünffach höheren Risiko für Darmkrebs verbunden. Gleichzeitig neigen jüngere Menschen dazu, später zum Arzt zu gehen.
Verschiedenen Studien zufolge wird die Darmkrebs-Diagnose bei 58 bis 89 Prozent der Betroffenen unter 50 Jahren erst im Spätstadium gestellt – im Vergleich zu 30 bis 63 Prozent bei älteren Patienten.
In den USA ist Darmkrebs bei Menschen unter 50 Jahren mittlerweile die häufigste krebsbedingte Todesursache bei Männern und die zweithäufigste bei Frauen. Dr. Folasade May von der Universität Südkalifornien in Los Angeles sagte: „Seit 1995 ist die Zahl der Darmkrebsdiagnosen bei Menschen unter 50 Jahren um 45 Prozent gestiegen.“ Das empfohlene Alter für die erste Vorsorgeuntersuchung wurde in den USA deshalb bereits von 50 auf 45 gesenkt.
Quelle: DOI 10.1001/jamanetworkopen.2024.13157