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Omeprazol oder Pantoprazol: Wo liegt der Unterschied der Magensäureblocker?

Apotheker Fabian Henkel  |  27.03.2025 15:25 Uhr

Ein Zuviel an Magensäure kann Sodbrennen und saures Aufstoßen verursachen. Magensäureblocker wie Omeprazol, Pantoprazol und Esomeprazol zählen zu den am häufigsten eingesetzten Medikamenten gegen diese Beschwerden. Apotheker Fabian Henkel gibt einen Überblick und erklärt die Unterschiede zwischen den Wirkstoffen.

Mann mit Sodbrennen
Sodbrennen macht sich oft als brennendes Gefühl hinter dem Brustbein bemerkbar.
© Visions/iStockphoto

Sodbrennen, saures Aufstoßen und andere Magenbeschwerden sind häufige Begleiter eines Zuviels an Magensäure. Sogenannte Protonenpumpenhemmer bzw. Magensäureblocker, die es mittlerweile auch ohne Rezept in der Apotheke gibt, können diese Beschwerden gezielt lindern. Doch worin unterscheiden sich die Wirkstoffe – und welcher ist für wen geeignet? 

Was hilft bei zu viel Magensäure?

Bei Sodbrennen kommen für die Behandlung in Eigenregie neben den sogenannten Antazida, die Magensäure neutralisieren, seit einigen Jahren auch Magensäureblocker infrage. H2-Blocker wie Ranitidin spielen keine Rolle mehr, dafür die Wirkstoffe Omeprazol, Esomeprazol und Pantoprazol umso mehr. Immer wieder werde ich gefragt, welcher der beste sei. Omeprazol ist ein Gemisch aus dem aktiveren Esomeprazol und einem weniger aktiven "Partner". Ausgehend von diesem Wissen wurden Medikamente entwickelt, die nur Esomeprazol enthalten – in der Hoffnung, dass die Variante, die nur die aktivere Form enthält, einen Vorteil bringt. Es hat sich jedoch gezeigt, dass kein zusätzlicher therapeutischer Nutzen entsteht.

Unterschiede zwischen Omeprazol und Pantoprazol

Bleibt der Unterschied zwischen Omeprazol und Pantoprazol. Vom Pantoprazol kommt zunächst eine größere Menge bei den Zellen an, die Magensäure produzieren, was die Symptome schneller lindert. Omeprazol hat diesen Vorsprung aber nach zwei bis drei Tagen Einnahmedauer wettgemacht. Laut Untersuchungen hat Pantoprazol tendenziell ein geringeres Risiko für Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Aber auch hier ist der Unterschied gering. Im Grunde genommen sind sich die beiden also sehr ähnlich.

Besonderheiten bei der Einnahme

Magensäureblocker wie Omeprazol oder Pantoprazol nimmt man am besten morgens nüchtern etwa 30–60 Minuten vor dem Frühstück ein. Sie dürfen nicht zerkaut oder geteilt werden, weil das die Ummantelung der Tablette zerstören würde, die den Wirkstoff vor der Magensäure schützt.

Ohne ärztlichen Rat sollten diese Arzneimittel nicht länger als zwei Wochen angewendet werden. Halten die Beschwerden länger an oder kehren sie regelmäßig wieder, suchen Sie am besten Ihren Arzt auf.

Was kann man sonst noch gegen zu viel Magensäure tun?

Wer unter Sodbrennen leidet, profitiert eventuell von geänderten Lebensgewohnheiten. Beispielsweise können ein Rauchstopp, die Abnahme überschüssiger Pfunde und das Schlafen mit erhöhtem Oberkörper die Symptome lindern. 

Bei akuten Beschwerden können auch sogenannte Antazida zwischendurch die Säure im Magen puffern. Diese Medikamente, die meist als Kautablette oder Flüssigkeit angeboten werden, neutralisieren die im Magen vorhandene Säure – anders als die Magensäureblocker, die die Produktion der Magensäure hemmen.

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