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09.04.2025 09:31 Uhr
Professor Dr. Christian P. Strassburg von der Uniklinik Bonn betonte auf einem Apothekerkongress in Meran, Italien: „Der Schmerz der Leber ist die Müdigkeit.“ Dieses Zitat unterstreicht, dass Leistungsschwäche und anhaltende Erschöpfung Hinweise auf eine beginnende Leberschädigung sein können. Daher empfiehlt es sich, bei unerklärlicher Müdigkeit die Leberwerte ärztlich überprüfen zu lassen.
Wie Alkohol die Leber schädigt
Regelmäßiger Alkoholkonsum über Jahre hinweg kann die Leber erheblich belasten und zu ernsthaften Erkrankungen führen. Zunächst lagert die Leber vermehrt Fett ein, was zur sogenannten Fettleber führt. Bleibt dieser Zustand unbehandelt, kann sich eine Entzündung entwickeln, die in eine Leberzirrhose mündet – eine irreversible Vernarbung des Lebergewebes. Diese Schädigungen bleiben oft lange unbemerkt, da spezifische Symptome fehlen. Erst im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu Symptomen wie Bauchwassersucht, Nierenstörungen, Krampfaderbildungen im Magendarm-Trakt und Blutungen, Herzschwäche, Luftnot, Muskelschwund, Verwirrtheitszustände und letztlich Leberkrebs.
Risikofaktoren und Prävention
Studien zeigen, dass Frauen, die über zehn Jahre hinweg täglich mehr als 20 Gramm Alkohol konsumieren, und Männer mit einem täglichen Konsum von über 60 Gramm ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Leberzirrhose haben. Zum Verständnis: 10 Gramm Alkohol entsprechen etwa 0,125 Litern Wein. Allerdings variiert die individuelle Anfälligkeit aufgrund genetischer Faktoren.
Frühzeitige Diagnose rettet Leben
Da die Lebererkrankungen oft schleichend verlaufen, ist es entscheidend, auf Warnsignale wie anhaltende Müdigkeit zu achten. Wer sich häufig schlapp, antriebslos und müde fühlt, sollte die Beschwerden am besten bei seinem Hausarzt abklären lassen. Eine frühzeitige Diagnose ermöglicht es, geeignete Maßnahmen zu ergreifen und schwerwiegende Folgen zu verhindern.