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Zu viel Alkohol: Was den Kater vertreibt

Natascha Koch  |  01.02.2023

Brummschädel, Übelkeit und Unwohlsein: Wer etwa bei einer Karnevalsfeier ein paar Gläschen zu viel trinkt, muss am nächsten Morgen mit einem Kater rechnen. Was hilft?

Mann, liegt nach einer durchzechten Nacht auf der Couch und schläft.
Effektiv vorbeugen lässt sich einem Kater wohl nur mit einem Mittel: Weniger Alkohol trinken.
© shironosov/iStockphoto

Alkohol – egal ob Bier, Wein, Cocktails oder Schnaps – führt dazu, dass der Körper Wasser verliert. Denn Alkohol unterdrückt unter anderem die Ausschüttung eines Hormons, das den Wasserhaushalt im Körper reguliert, das sogenannte Vasopressin. Das führt dazu, dass man häufiger zur Toilette muss und mehr Wasser und so auch Elektrolyte verliert. Damit lassen sich zumindest zum Teil die Kater-Symptome wie starker Durst, Kopfschmerzen und Erschöpfung erklären. Auch Abbauprodukte von Alkohol stehen im Verdacht, den "Hangover" am nächsten Tag mit zu verschulden, ebenso Begleitstoffe in alkoholischen Getränken. Zudem ist der Kater auch eine Frage der Alkoholdosis, da der Körper in einer bestimmten Zeit nur eine kleine Menge Alkohol noch halbwegs verträglich abbauen kann: 0,1 bis 0,2 Promille Alkohol im Blut werden pro Stunde abgebaut. Dieser Vorgang lässt sich nicht beschleunigen – egal durch welche Maßnahme.

Ein Wundermittel, das den Kater nach einer durchzechten Nacht vertreibt, existiert ebenfalls nicht. Dafür gibt es jede Menge mehr oder weniger hilfreiche Tipps, um den Symptomen vor zubeugen oder sie zu mildern. Doch was steckt wirklich dahinter?

Zwischenwasser

Manch einer kennt sicher den Rat, nach jedem Glas Alkohol ein Glas Was ser zu trinken, das "Zwischenwasser".  Im Grunde eine gute Idee, um den Flüssigkeitsmangel durch den Alkohol auszugleichen. Außerdem führt diese Taktik mitunter dazu, dass man über den Abend verteilt auch insgesamt weniger Alkohol trinkt.

Elektrolytersatz

Elektrolyt-Lösungen, die eigentlich bei Durchfall und Erbrechen zum Einsatz kommen, wurden im vergangenen Jahr in sozialen Netzwerken von vielen Nutzern auch als Anti-Kater-
Mittel angepriesen. Dies führte sogar dazu, dass die Mittel in deutschen Apotheken vorübergehend ausverkauft waren. Der Hintergrund dafür: Durch den alkoholbedingten Flüssigkeitsverlust gehen auch Elektrolyte wie Magnesium, Natrium und Kalium verloren. Ein Wundermittel seien Elektrolytlösungen aber nicht, betonte Apothekerin Dr. Ursula Sellerberg, stellvertretende Pressesprecherin der ABDABundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V.: "Es gibt keine Happy Pills, die verhindern, dass man am nächsten Morgen einen Kater hat, wenn man zu viel Alkohol getrunken hat." Dennoch ließen sich Symptome vermindern: Fülle man verloren gegangene Elektrolyte frühzeitig auf, könne der Kater etwas milder ausfallen, so Selleberg.

Fettiges Essen

Weit verbreitet ist zudem die Annahme, besonders fettiges Essen wie Pizza oder Hamburger könne einem Hangover vorbeugen. In Vergleichsstudien zeigte sich jedoch kein Unterschied zwischen Personen, die vor oder nach dem Trinken etwas gegessen hatten. Zwar führt ein leerer Magen dazu, dass Alkohol schneller ins Blut gelangt und man sich daher rascher betrunken fühlt. Ein voller Magen verlangsamt diesen Prozess jedoch nur und hält ihn nicht auf.

Kopfschmerz-Tablette

Brummt nach zu viel Alkohol der Schädel, greift man häufig zu rezeptfreien Schmerzmitteln. Diese mildern zwar nicht alle Kater-Symptome, die Kopfschmerzen gehen aber in der Regel deutlich zurück. Aber aufgepasst: Von Paracetamol nach durchzechter Nacht unbedingt die Finger lassen. Den Wirkstoff baut in der Leber dasselbe Enzym ab, das auch Alkohol abbaut. Dadurch verlangsamt sich nicht nur der körpereigene Entgiftungsprozess. Es können auch gefährliche, die Leber schädigende Abbauprodukte entstehen. Daher gelten Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen bei Kater-Kopfschmerzen als bessere Wahl.

Konterbier

Dem Kater mit der angebrochenen Bier- oder Weinflasche vom Vorabend zu trotzen, ist eine ganz schlechte Idee. Wer am nächsten Tag weitertrinkt, belastet die Leber nur zusätzlich und verschiebt den Alkoholabbau und die Kater-Symptome weiter nach hinten. Seinem Körper tut man damit keinen Gefallen.

Rauchen verstärkt den Kater

Kater- Symptome verschlimmern sich oft noch, wenn man zusätzlich zum Alkohol viel geraucht hat. Das zeigte sich in einer US-Studie, für die Studierende über acht Wochen zu ihrem Alkohol- und Zigarettenkonsum und ihren Hangover-Symptomen befragt wurden. Mehr dazu hier

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