13.03.2012
In fast 1400 Interviews wurden australische Kinder zwischen acht und zwölf Jahren sowie ihre Eltern und Großeltern zum Thema Kinder und Spielen befragt. Das Ergebnis: Fast die Hälfte (45 Prozent) der Kinder spielt nicht jeden Tag. Zwar sind fast alle Eltern (94 Prozent) der Überzeugung, dass Spielen wichtig für die kindliche Entwicklung ist. Doch würden viele von ihnen denken, dass dies nur bis zum Alter von acht Jahren der Fall sei, meint die Kinderpsychologin Dr. Paula Barrett von der University of Queensland. Viele Eltern glaubten fälschlicherweise, dass ab diesem Alter regelmäßiges Spielen nicht mehr so wichtig sei. Das Alter von acht bis zwölf sei aber eine kritische Entwicklungsphase, in der unstrukturiertes, aktives Spielen den Kindern viel bringe: Kinder, die spielten, schulten ihre Vorstellungskraft und Kreativität. Außerdem erhöhe das gemeinsame Spielen die Bindung zu den Eltern.
Interessanterweise liegt das Problem nicht unbedingt bei den Kindern. 55 Prozent der befragten Kids wünschte sich, mehr Zeit mit den Eltern beim Spielen zu verbringen, 40 Prozent von ihnen gab an, niemanden zum Spielen zu haben.
Genannte Gründe für das Nicht-Spielen waren ein Mangel an Inspiration, Zeitnot und ein blindes Vertrauen auf die "Elektronik". Die Studie zeigte, dass 37 Prozent der Kinder zur Konsole oder Fernbedienung griff, wenn sie nicht mehr wussten, was man sonst noch spielen könnte oder wenn sie zu müde von der Schule waren (44 Prozent). Auch zu viele Hausaufgaben hielten die Kids vom Spielen ab. Und 43 Prozent der Eltern gab an, nicht die Zeit zu finden, mit ihren Sprösslingen zu spielen. Das Resultat: 47 Prozent der befragten Kinder verbringen ihre freie Zeit mit Fernsehen, Videospielen und anderen elektronischen Geräten.
FH