17.07.2015
Mit Weichmachern besonders hoch belastet war ein Kinder-Schnorchelset. Das Labor fand unter anderem Diethylhexylphthalat (DEHP) in einer Menge von 45 Gramm pro Kilogramm Material. DEHP kann die Entwicklung der Sexualorgane von Kindern schädigen, weshalb für Spielzeug bereits ein Grenzwert von einem Gramm pro Kilogramm Material gilt. Für Schnorchel und Taucherbrillen gelten diese Grenzwerte laut Gesetzgeber nicht. In einem Kinder-Werkzeugset entdeckte das Labor erhöhte Mengen an krebsfördernden polyzyklischen aromatischen Verbindungen und DEHP. Deutliche Konzentrationen von Phthalaten sowie eine erhöhte Belastung mit dem nervenschädlichen Toluol fand es in einer Maltasche.
Laut Ulrike Kallee, Chemieexpertin des BUND, reichten die jetzigen gesetzlichen Regelungen nicht, um Kinder wirklich zu schützen. Problematisch sei insbesondere, dass der kindliche Körper über die Haut, den Mund und die Atemluft einen Cocktail verschiedener Schadstoffe aufnehme. Untersuchungen des Umweltbundesamtes hätten gezeigt, dass Kinder vor allem mit Phthalaten stark belastet seien. Mögliche Folgen dieser Schadstoffe seien neben Fortpflanzungsstörungen auch eine verfrühte Pubertät. Der BUND fordert daher, dass die Hersteller ihre Waren, bevor diese auf den Markt kommen, von unabhängigen Laboren untersuchen lassen.
Kallee rät Eltern, Kinderprodukte aus PVC zu meiden, da diese oft schädliche Weichmacher enthalten. "Sie sollten auch den Schnüffeltest machen. Stark riechende Produkte enthalten meist ausgasende chemische Substanzen, die auf eine Gesundheitsgefährdung der Kinder hinweisen."
RF