Natascha Koch
|
17.07.2021
Mehr als 25 Prozent der Patienten, die Covid-19 im Jahr 2020 überstanden haben, leiden auch noch ein halbes Jahr später unter den Folgen. Die meisten klagen über starke Müdigkeit, Kurzatmigkeit und depressive Symptome. Das zeigt eine aktuelle Studie der Universität in Zürich.
Schon längst ist bekannt, dass es bei einigen Menschen mit einer Coronavirus-Infektion Wochen bis Monate dauern kann, bis sie sich vollständig erholt haben – sowohl körperlich als auch psychisch. Diese Langzeitfolgen werden als „Post-Covid-Syndrom“ oder „Long Covid“ bezeichnet.
In einer aktuellen Studie aus der Schweiz berichten 26 Prozent der Genesenen über langanhaltende Symptome nach der Infektion: 55 Prozent leiden unter Fatigue, einer quälenden Form von Müdigkeit und Erschöpfung, 25 Prozent berichten von Kurzatmigkeit und 26 Prozent von Symptomen einer Depression. Die Symptome hielten oft mindestens sechs Monate an. Frauen waren häufiger betroffen, genau wie Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden mussten. Die Studie ist im Fachmagazin Plos One erschienen.
“Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, zeitliche und therapeutische Ressourcen für diese von Long-Covid betroffenen Personen einzuplanen“, so Prof. Dr. Milo Puhan vom Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention der Universität Zürich. An der Studie nahmen 431 Personen teil, die zwischen Februar und August 2020 an Covid-19 erkrankt waren. Im Durchschnitt waren sie 47 Jahre alt und wurden sieben Monate nach ihrer Diagnose zu ihrem Gesundheitszustand befragt. 89 Prozent der Teilnehmer zeigten während ihrer Infektion typische Corona-Symptome, 19 Prozent mussten im Krankenhaus behandelt werden.
Quelle: DOI 10.1371/journal.pone.0254523