Psyche

Sorgen begünstigen Long-Covid

ZOU  |  14.11.2022

Der Tod eines geliebten Menschen, finanzielle Sorgen oder eine frische körperliche Beeinträchtigung waren in einer neuen Studie Vorhersagefaktoren dafür, ob Personen ein Jahr nach der Infektion noch Covid-19-Symptome zeigen.

Frau, hält sich den Kopf.
Anhaltende Kopfschmerzen sind ein häufiges Symptom bei Long-Covid.
© Inside Creative House/iStockphoto

In der Studie wiesen mehr als die Hälfte der Personen starke Stressfaktoren auf, die ihr Leben beeinflussten. Sie litten ein Jahr nach ihrer Covid-Erkrankung doppelt so häufig an Konzentrationsproblemen, Müdigkeit und anderen Long-Covid-Symptomen. Neben den bereits bekannten Risikofaktoren für Long-Covid, zu denen ein höheres Alter, Behinderung und eine schwere akute Covid-Erkrankung zählen, waren finanzielle Unsicherheit, der Tod einer nahestehenden Person und eine neue Behinderung die Faktoren, die anhaltende Covid-19-Symptome am besten vorhersagen konnten: Sie kündigten häufig einen schlechteren körperlichen Zustand, Depression, Müdigkeit, schlechten Schlaf und eine geringere Fähigkeit für alltägliche Aktivitäten wie Essen, Anziehen und Körperpflege an.

„Unsere Studie ist insofern einzigartig, als sie die Auswirkungen von Lebensstressoren als Vorhersagefaktoren für langfristige geistige und körperliche Beeinträchtigungen untersucht, die die Lebensqualität vieler Menschen schmälert“, sagte Prof. Dr. Jennifer A Frontera, die mit ihrem Team die Ergebnisse in der Fachzeitschrift „Journal of the Neurological Sciences“ veröffentlicht hat.

Das Team hatte 451 Personen sechs Monate bis ein Jahr nach ihrem Krankenhausaufenthalt aufgrund von COvid-19 telefonisch befragt. Von ihnen hatten 51 Prozent von belastenden Situationen berichtet.

In einer weiteren Studie unter der Leitung von Frontera zeigte sich, dass Personen mit Long-Covid in drei Gruppen eingeteilt werden können: Personen mit vorwiegend Lungenproblemen wie Atemnot, Personen, die vorwiegend Kopfschmerzen hatten und kaum behandelt wurden, sowie Personen mit Angststörungen und Depression, die mehrere Behandlungen erhielten. Letztere profitierten vor allem von psychiatrischen Therapien (100 Prozent) sowie Physio- oder Ergotherapie (97 Prozent).

Quelle: DOI 10.1016/j.jns.2022.120487

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