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20.02.2025 12:09 Uhr
In ganz Europa hat sich der Anstieg der Lebenserwartung seit 2011 verlangsamt und ist teilweise sogar rückläufig. Von allen untersuchten Ländern ist der Rückgang in England am größten. Ernährung, wenig Bewegung, starkes Übergewicht und Covid-19 tragen maßgeblich dazu bei.
Statt länger zu leben als die Eltern oder Großeltern, sterben die Menschen heutzutage möglicherweise schon früher. Prof. Nick Steel von der Universität Ostanglien sagte: „Von 1990 bis 2011 führte die Verringerung der Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs weiterhin zu einer erheblichen Verbesserung der Lebenserwartung. Die stetigen Verbesserungen verlangsamten sich um 2011, wobei es deutliche internationale Unterschiede gab. Nach 2011 nahmen Risiken wie starkes Übergewicht (Adipositas), Bluthochdruck und ein hoher Cholesterinspiegel in fast allen Ländern entweder zu oder verbesserten sich nicht weiter. Bessere Behandlungen für Cholesterin und Blutdruck konnten die Schäden durch Adipositas und schlechte Ernährung nicht ausgleichen.“
Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren der Hauptgrund für die Verringerung der Lebenserwartung zwischen 2011 und 2019. Kaum überraschend war die Covid-Pandemie für die Verringerung der Lebenserwartung zwischen 2019 und 2021 verantwortlich.
Steel erklärte: „Länder wie Norwegen, Island, Schweden, Dänemark und Belgien konnten nach 2011 ihre bessere Lebenserwartung beibehalten und verzeichneten dank staatlicher Maßnahmen geringere Schäden durch Risiken für Herzerkrankungen. Im Gegensatz dazu schnitten England und die anderen britischen Nationen nach 2011 und auch während der Covid-Pandemie am schlechtesten ab. Dies deutet darauf hin, dass eine stärkere staatliche Politik erforderlich ist, um große Gesundheitsrisiken wie Adipositas, schlechte Ernährung und geringe körperliche Aktivität zu reduzieren.“
Quelle: DOI 10.1016/S2468-2667(25)00009-X