18.04.2017
Wie Sanjoy Gosh, Professor an der University of British Columbia, und Kollegen berichten, könnte es einen Zusammenhang zwischen einem sitzenden Lebensstil und einem höheren Konsum bestimmter mehrfach ungesättigter Fettsäuren, den Omega-6-Fettsäuren, geben. Die Verbindung zeigte sich insbesondere für elfjährige Mädchen, die noch nicht in der Pubertät waren. Bei europäischen Frauen fanden die Forscher zudem einen leichten Zusammenhang zwischen den mehrfach ungesättigten Fettsäuren und Diabetes. Für einfach ungesättigte Fettsäuren fanden die Forscher dagegen keine solche Verbindung.
Viele industriell hergestellte Lebensmittel wie Chips, Energieriegel, Cracker oder Burger werden mit Ölen zubereitet, die reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind wie Mais-, Sonnenblumen- oder Sojaöl sowie Margarine. Schon in einer früheren Studie aus dem Jahr 2015 hatte das Forscherteam um Gosh erste Hinweise gefunden, dass Omega-6-Fettsäuren Mäuse fauler machen könnten.
Die Forscher hatten für ihre jetzige Arbeit Daten aus 21 europäischen Ländern ausgewertet. Dabei hatten sie einzelne Einflussfaktoren genauer betrachtet, darunter die Menge an Zeit, die vor dem Fernseher zugebracht wurde, das Bruttoinlandsprodukt eines Landes, seine Verstädterung oder den Breitengrad. Ein gefundener Zusammenhang ist allerdings noch kein Beleg für Ursache und Wirkung. Gosh plädiert daher auch für weitere Studien, um den von ihm und seinem Forscherteam gefundenen Zusammenhang zu bestätigen.
HH