05.07.2012
Der Trend, sein eigenes Gemüse mitten in der Stadt anzubauen, hat schon längst Deutschland erreicht. Guerilla Gardening nennt sich diese Bewegung, die mehr Grün ins graue Umfeld bringen möchte. Doch in der Stadt gezogenes Gemüse ist nicht immer gesünder als gekauftes, berichten Berliner Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Environmental Pollution.
Ihre Studien zeigten, dass Obst und Gemüse aus städtischen Hobbygärten abhängig von der Lage stark mit Schwermetallen belastet sein kann. Zum Teil lagen die Werte für die Berliner Innenstadt sogar über den EU-Grenzwerten. Damit ist Selbstgezogenes nicht per se gesünder als das Standard-Supermarktgemüse. Die Werte variierten allerdings bei den verschiedenen Gemüsesorten stark, so dass die Forscher kein grundsätzlich problematisches oder unproblematisches Gemüse ausmachen konnten. Der Gehalt an Schadstoffen hing vielmehr von der Nähe eines Gartens zu stark befahrenen Verkehrsstraßen ab, fanden die Forscher heraus. Gemüse, das an verkehrsbelasteten Standorten gezogen worden war, hatte zum Teil einen deutlich höheren Gehalt an Schwermetallen.
Doch sollten diese Ergebnisse nicht dazu führen, voreilig das Gartenhobby an den Nagel zu hängen, sagen die Forscher. Denn waren die Gemüsegärten weiter von verkehrsreichen Straßen entfernt oder lagen dazwischen Gebäude oder höhere Gehölzpflanzungen, war das untersuchte Obst und Gemüse deutlich weniger belastet. Darüber hinaus habe das Gärtnern selbst durchaus positive Effekte für die Gesundheit, die nicht vergessen werden sollten, zum Beispiel die Bewegung an der frischen Luft, die gemeinsame Naturerfahrung oder der Spaß am Gärtnern selbst.
hh