17.03.2016
„In drei Jahren müssen die geforderten Sicherheitsmaßnahmen europaweit umgesetzt sein. Es dürfen dann nur noch verschreibungspflichtige Arzneimittel in den Verkehr gebracht werden, die mit den neuen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet sind.“ Dies betonte Martin Bergen, Geschäftsführer der securPharm e.V., die die Tagung veranstaltet hat.
Bislang trägt jede Arzneipackung nur einen handelsüblichen Strichcode. Er informiert über die sogenannte Pharmazentralnummer, vergleichbar mit der Typenbezeichnung eines Autos. Ein neuer Code ähnelt mehr dem Autokennzeichen und Fahrzeugbrief. Er liefert dem Apotheker über den sekundenschnellen Abgleich mit einer Datenbank Informationen darüber, ob das Medikamente wirklich legal hergestellt wurde. Außerdem erfährt er, wie viele Packungen einer Charge bereits im Handel und wie viele bereits von Apotheken abgegeben wurden.
„Das System wird so in die Apothekenroutine eingebaut sein, dass es die Apotheken nicht zusätzlich belastet“, ergänzt Dr, Reinhard Hoferichter, Sprecher des Vorstandes der securPharm. Für die Pharmaindustrie, aber auch für die Apotheker und den Pharmagroßhandel sei dies eine große Herausforderung. Jede Packung muss dann den neuen individuellen Code tragen. Pro Jahr geben Apotheken in Deutschland 750 Millionen Packungen verschreibungspflichtiger Arzneimittel ab. Zurzeit testen bundesweit schon rund 400 Apotheken das neue Sicherheitssystem.
Die securPharm ist eine Initiative zum Schutz des Patienten vor gefälschten Arzneimitteln in der legalen Lieferkette in Deutschland. Sie wird getragen von einem Zusammenschluss von Pharmafirmen und Großhandel sowie von der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V.
PEF