26.10.2012
US-Wissenschaftler haben in einer Studie tatsächlich festgestellt, dass Männer, die viele Milchprodukte verzehren, weniger fruchtbar sind. Dafür verantwortlich sind womöglich in der Milch enthaltene, weibliche Sexualhormone – von Kühen.
Forscher von der Harvard School of Public Health in Boston hatten die Speisepläne von 189 normalgewichtigen, sportlich aktiven Männern zwischen 19 und 25 Jahren ausgewertet. Zudem gab es einen Spermien-Check: Wie schnell bewegen sich die Samenzellen, wie sehen sie aus? Das Ergebnis: Die Qualität der Spermien von Männern, die mehr als drei Portionen Vollmilchprodukte pro Tag gegessen hatten, war um 25 Prozent schlechter als bei Männern, die weniger Portionen Käse, Sahne, Eis oder Milch verzehrt hatten. Eine Portion entspricht 28 Gramm Käse, einem Teelöffel Sahne, einer Kugel Eiskrem oder einem Glas Vollmilch.
Die Wissenschaftler berichten, dass Milchprodukte Östrogene, also weibliche Sexualhormone, der milchgebenden Kühe enthalten. Sie vermuten, dass diese die männliche Fruchtbarkeit beeinträchtigen könnten. Sie erwägen jedoch auch andere "Verschmutzungen" als potenzielle "Störer": Schwermetalle, chlorierte Schadstoffe oder Pestizide.
Der Fruchtbarkeitsexperte Dr. Allan Pacey von der University of Sheffield in England relativiert die Ergebnisse in einer britischen Tageszeitung jedoch: "Die Fruchtbarkeit geht zwar nach unten. Das stimmt. Aber man(n) rutscht nicht in den roten Bereich." Er warnt Männer sogar davor, nun gänzlich auf Milchprodukte zu verzichten.
FH