26.09.2018
Die beiden Studien seien die ersten, in denen sich eine Verbindung zwischen Knochenbrüchen und einem systemischen Knochenschwund gezeigt hatte, so die Forscher. Demnach geht ein Knochenbruch mit einem Rückgang der Knochendichte im ganzen Körper einher, nicht nur in der Nähe der Fraktur. So zeigte sich bei einer der Studien mit Daten von rund 4.000 älteren Frauen, die in der Fachzeitschrift Osteoporosis International veröffentlicht worden war, dass die Knochenmineraldichte der Hüfte mit der Zeit zwar bei allen Frauen abnahm. Bei Frauen, die bereits einen Knochenbruch gehabt hatten, war die Abnahme jedoch deutlich stärker. Dies galt selbst dann, wenn der Bruch nicht in der Nähe der Hüfte gewesen war. Der Rückgang der Knochendichte war in den ersten zwei Jahren nach einer Fraktur am größten. Eine zweite Studie mit Mäusen, die im Journal of Bone and Mineral Research publiziert wurde, kam zu einem ähnlichen Ergebnis. Ein Bruch des Oberschenkels führt zu einem Rückgang der Knochendichte im ganzen Körper, besonders in der Wirbelsäule, und war in den ersten zwei Wochen nach dem Bruch am größten. Begleitet wurde dies von einem Anstieg von Entzündungsmarkern im Blut.
„Wir wussten bereits, dass ein Bruch oft zu weiteren führt, aber wir wussten nicht warum“, sagt Studienleiter Blaine Christiansen, der sich als Wissenschaftler mit Veränderungen des Gewebes von Muskeln und Knochen im Zuge von Verletzungen, des Altern oder von Krankheiten beschäftigt. „Unsere Arbeit ist der erste Schritt auf dem Weg, die zellulären Mechanismen von systemischem Knochenschwund zu verstehen.“ Der Wissenschaftler hofft nun, Entzündungsfaktoren, die zu Knochenschwund nach einem Bruch beitragen könnten, weiter charakterisieren zu können, um therapeutische Strategien zu entwickeln, mit denen sich der Knochenschwund verhindern ließe.
HH