09.05.2017
Wissenschaftler aus den USA haben Zellen identifiziert, die Haare wachsen lassen und Mechanismen, die zum Ergrauen von Haaren führen. Ihre Erkenntnisse könnten eines Tages möglicherweise gegen Kahlwerden und graue Haare helfen.
Ursprünglich wollten die Forscher mehr über die Entstehung einer speziellen Art von Tumoren herausfinden. Eher zufällig kamen sie dabei einer Ursache für graue Haare und Glatzenbildung auf die Spur: Sie fanden heraus, dass der Eiweißstoff KROX20 in Hautzellen zu finden ist, die später zum Haarschaft werden. Diese Haar-Vorläuferzellen produzieren ihrerseits ein spezielles Protein, den sogenannten Stammzellfaktor, der für die Pigmentierung der Haare wichtig ist. Wenn Zellen vorhanden sind, bei denen beide Proteine funktionieren, bilden diese pigmentierte Haare, erläutern die Forscher um Dr. Lu Le vom University of Texas Southwestern Medical Center. Entfernten sie bei Mäusen jedoch das Gen für den Stammzellfaktor in Haar-Vorläuferzellen, wurde das Fell der Tiere weiß. Entfernten sie KROX20-produzierende Zellen, wuchsen keine Haare mehr und die Mäuse wurden kahl, so das Ergebnis, das online im Fachblatt Genes & Development veröffentlicht wurde.
Die Wissenschaftler hoffen, dass es mit dem neuen Wissen möglich werden könnte, in der Zukunft einen Wirkstoff zu entwickeln, um diese kosmetischen Probleme zu behandeln. In weiteren Arbeiten wollen sie nun herausfinden, ob KROX20 und das Gen für den Stammzellfaktor bei älteren Menschen nicht mehr funktionieren und ob dies dazu führt, dass Menschen im fortgeschrittenen Alter ergrauen und die Haare ausdünnen.
HH