21.11.2017
Viele Menschen, die allergisch auf Birkenpollen reagieren, sind auch gegen bestimmte Nahrungsmittel allergisch – zum Beispiel gegen Äpfel. Dank einer Therapie mit einem Apfel-Allergen könnten jedoch auch Apfel-Allergiker in Zukunft wieder genussvoll zubeißen.
Das Apfel-Allergen „Mal d 1“ war in der Lage, die Symptome einer Apfelallergie deutlich zu vermindern und könne damit eine wirksame und sichere Behandlungsoption darstellen. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher der Medizinischen Universität Wien in einer Phase-II-Studie. Wie sie im Journal of Allergy and Clinical Immunology berichten, traten bei sechs von 20 Studienteilnehmern, die mit dem gentechnisch hergestellten Apfel-Allergen behandelt worden waren, die Allergie beziehungsweise deren Symptome nicht mehr auf. Sie konnten nach der Therapie beschwerdefrei täglich zwei Äpfel essen, so die Forscher. „Bei allen anderen wurden die Symptome signifikant vermindert, sodass auch diese nicht mehr grundsätzlich auf den Verzehr von gesunden, heimischen Äpfeln verzichten müssen“, sagt Studienleiterin Barbara Bohle. Nun müssten die Ergebnisse der Phase-II-Studie in einer klinischen Phase-III-Studie noch weiter überprüft werden.
Eine Nahrungsmittelallergie ist eine sehr häufige Begleiterscheinung einer Birkenpollenallergie. Kandidaten für eine solche Kreuzallergie können Äpfel, Birnen, Nüsse, Beeren, Karotten und andere Nahrungsmittel sein. Rund 70 Prozent aller Menschen mit einer Birkenpollenallergie leiden auch unter einer Apfelallergie. Sie äußert sich durch Schwellungen und Rötungen oder Juckreiz im Mund- und Rachen- sowie Ohrenbereich bis hin zu Bläschenbildung. Die Symptome einer Birkenpollenallergie selbst ließen sich gut durch eine Immuntherapie behandeln, so Wissenschaftler. Allerdings wirkten die bisherigen Impfstoffe nur gegen das Birkenpollen-Allergen und nicht gegen die diversen Kreuzallergien.
HH