11.02.2015
Diese Studienergebnisse dürften Wind in den Segeln von Siesta-Anhängern sein: Wie französische Forscher herausfanden, lassen sich mit einem kleinen Nickerchen die negativen Auswirkungen von zu wenig Schlaf ausgleichen. Ein kurzer Mittagsschlaf tut demnach dem Immunsystem gut und hilft, Stress zu reduzieren.
Nach einer Nacht, in der Studienteilnehmer nur zwei Stunden geschlafen hatten, konnten die Forscher von der Université Paris Descartes-Sorbonne Paris Cité einen 2,5-fachen Anstieg von Noradrenalin messen. Dies ist ein Hormon und Nervenbotenstoff, der bei Stress eine Rolle spielt und die Herzfrequenz beschleunigt, sowie Blutdruck und Blutzucker erhöht. Hielten die Studienteilnehmer jedoch am Tag nach dem nächtlichen Schlafentzug zwei halbstündige Nickerchen, fanden die Forscher keine Veränderung des Noradrenalin-Pegels.
Daneben maßen die Forscher, dass Schlafmangel auch den Pegel von Interleukin-6 beeinflusste. Dies ist ein Eiweißstoff mit Wirkung gegen Viren. Nach einer zu kurzen Nacht sank dessen Spiegel. Durften die Teilnehmer jedoch kurz schlafen, blieb der Interleukin-6-Pegel auf einem normalen Niveau. Die Forscher schließen daraus, dass kurze Schlafeinheiten auch gut für das Immunsystem seien, wie sie online im Fachblatt Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism schreiben.
Den Forschern zufolge sei dies die erste Studie, die nachweise, dass Nickerchen Biomarker für Neuroendokrinologie und Immunsystem auf einem normalen Pegel halten könnten. Daraus ließen sich praktische Strategien für Menschen mit chronischem Schlafentzug, wie Nacht- oder Schichtarbeiter, entwickeln, so die Forscher.
HH