28.09.2020
Forscher der Charité in Berlin haben untersucht, welche Antikörper Personen gebildet haben, die mit Covid-19 infiziert waren. Unter fast 600 verschiedenen Antikörpern haben sie besonders wirksame ausgewählt und im Labor künstlich hergestellt. Daraus soll nun eine passive Impfung hergestellt werden, wie die Forscher im Fachmagazin „Cell“ berichten.
Bei einer passiven Impfung werden Antikörper verabreicht, die sofort schützend wirken und nach einer Ansteckung den Verlauf einer Erkrankung deutlich abmildern oder sie ganz verhindern. Um solch eine Impfung gegen Covid-19 zu entwickeln, haben Forscher aus fast 600 verschiedenen Antikörpern von genesenen Patienten diejenigen ausgewählt, die besonders gut an das SARS-CoV-2-Virus binden und es am Eindringen in Körperzellen hindern.
Klinische Studie wird vorbereitet
Anschließend testeten die Forscher drei Antikörper in Versuchen mit Hamstern, die ähnlich anfällig für Covid-19 sind wie Menschen. Dabei zeigten sich gute Ergebnisse: „Wurden die Antikörper nach einer Infektion verabreicht, entwickelten die Hamster allenfalls milde Krankheitssymptome. Erfolgte die Gabe der Antikörper präventiv, also vor einer Infektion, dann erkrankten die Tiere nicht“, sagte Dr. Jakob Kreye, Koordinator des Forschungsprojektes.
Diese Antikörper sollen in hoher Qualität in großem Maßstab hergestellt und in klinischen Studien an Menschen getestet werden. Sollten sie sich bewähren, so können sie bei der Behandlung Erkrankter und zum Schutz von Personen eingesetzt werden, die Kontakt zu Kranken hatten. Der Nachteil einer passiven Impfung ist jedoch, dass der Schutz nur von relativ kurzer Dauer ist.
ZOU