Dr. Karen Zoufal
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31.03.2021
In den Tests zur Zulassung der Corona-Impfstoffe waren Schwangere aus Vorsichtsgründen zunächst ausgeschlossen worden. Mittlerweile gibt es aber auch Daten, die zeigen, dass die neuen mRNA-Impfstoffe bei schwangeren und stillenden Frauen die gewünschte Wirkung zeigen und sicher sind. Zudem werden schützende Antikörper während der Schwangerschaft und durch Stillen an die Babys weitergegeben.
Ein Vergleich der Antikörperspiegel nach der Impfung gegen Covid-19 zeigte, dass schwangere, stillende und nicht schwangere Frauen etwa gleich stark auf den Impfstoff reagierten. Verglichen mit einer Covid-19-Infektion in der Schwangerschaft kam es durch die Impfung sogar zu höheren Antikörperspiegeln. Die Antikörper waren auch in allen Nabelschnurblut- und Muttermilchproben vorhanden, was beweist, dass sie von den Müttern an die Neugeborenen weitergegeben werden. Auf diese Weise schützt eine Impfung gleich zwei Menschen. „Die Nachricht der hervorragenden Impfstoffwirksamkeit ist sehr ermutigend für schwangere und stillende Frauen, die von den ersten Covid-19-Impfstoffstudien ausgeschlossen wurden“, resümiert Studienautorin Dr. Andrea Edlow vom Massachusetts General Hospital.
Besonders der BioNTech-Impfstoff von Pfizer habe der Studie zufolge zu hohen Antikörpermengen in den Schleimhäuten geführt und so Nase, Mund und Augen – die Eintrittspforten des Coronavirus – vor einer Infektion geschützt. Da dieser spezielle Antikörper-Typ über die Muttermilch weitergegeben wird, ist er auch für Neugeborene von besonderer Bedeutung. Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift „American Journal of Obstetrics and Gynecology“ erschienen. Insgesamt wurden 84 schwangere, 31 stillende und 16 nicht schwangere Frauen untersucht, die alle einen der beiden neuen mRNA-Impfstoffe von Pfizer/BioNTech oder Moderna erhielten. Nebenwirkungen waren nach der Impfung selten und bei allen Studienteilnehmern vergleichbar.
Quelle: 10.1016/j.ajog.2021.03.023