29.09.2015
Die Forscher verglichen dazu Studienteilnehmer, die sich vegan, vegetarisch oder omnivor, also mit Fleisch, ernährten. Dabei zeigte sich, dass sich die Ernährungsweise auf die Bakterien-Zusammensetzung im Darm auswirkt, und damit auf die Entstehung von kurzkettigen Fettsäuren. Dabei handelt es sich um Stoffwechselprodukte, die durch die Verdauung von Ballaststoffen im Darm entstehen und die Gefahr für entzündliche Erkrankungen, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern sollen. Wie die Forscher online in der Fachzeitschrift „Gut“ berichten, kamen in Stuhlproben von Studienteilnehmern, die sich pflanzlich ernährten, zwar andere Bakterien vor als bei Teilnehmer, die sich vorwiegend von tierischen Produkten ernährten. In beiden Kategorien gab es jedoch Bakterienarten, die in der Lage waren, komplexe Kohlenhydrate zu kurzkettigen Fettsäuren abzubauen.
In dieser Hinsicht spielt offenbar die mediterrane Ernährung eine wichtige Rolle: Diese beinhaltet viele Früchte, Gemüse, Nüsse und Getreideprodukte, moderate Mengen an Fisch und Alkohol sowie geringe Mengen an gesättigten Fetten, rotem Fleisch und Milchprodukten. Bei Veganern, Vegetariern und Teilnehmern, die sich nach mediterranem Vorbild ernährten, fanden die Forscher noch höhere Mengen an kurzkettigen Fettsäuren. Deren Menge hing vor allem damit zusammen, wie viel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Ballaststoffe verzehrt wurden. Einen Unterschied fanden die Wissenschaftler allerdings für eine Substanz, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigt: Der Stoff Trimethylaminoxid (TMAO) war in Urinproben von Vegetariern und Veganern in deutlich geringeren Mengen zu finden als bei Fleischessern. Je mehr faserreiche Kost letztere aber verzehrten, desto geringer waren auch die TMAO-Mengen. Das Fazit der Forscher: Egal ob Veganer, Vegetarier oder Fleischesser – von einer faserreichen Ernährung profitieren alle.
HH